
Stadler-Ziele gehen in Unwettern unter
n-tv
In Valencia kommen Hunderte Beschäftigte nicht mehr zur Arbeit, bei mehreren Zulieferern stehen Wasser und Schlamm in den Anlagen. In der Schweiz können ausstehende Bauteile nach einem Hochwasser erst in gut einem Jahr geliefert werden. Angesichts der Hiobsbotschaften sind beim Zugbauer Stadler alle Ziele hinfällig.
Der Schweizer Zugbauer Stadler muss angesichts zahlreicher Unwetterkatastrophen von seinen Jahreszielen abrücken. Angesichts der Überschwemmungen im spanischen Valencia sowie der Unwetter im Schweizer Kanton Wallis sowie in Niederösterreich werde das Umsatzziel von 3,5 Milliarden bis 3,7 Milliarden Franken voraussichtlich verfehlt, teilte das Unternehmen mit. Die bisher angepeilte operative Marge (Ebit) von mehr als fünf Prozent dürfte nun um bis zu zwei Punkte niedriger ausfallen. Die Prognose für 2025 und 2026 werde ausgesetzt.
Die Stadler-Aktien brachen um fast zehn Prozent ein. "Die Auswirkungen der Naturkatastrophen bei Stadler Rail übersteigen unsere Befürchtungen erheblich", erklärte ZKB-Analyst Bernd Laux. Es drohe eine Dividendenkürzung. "Nach der Bekanntgabe von Kurzarbeit Anfang Oktober kommt nun die nächste Hiobsbotschaft mit einer Gewinnwarnung", urteilte Marco Estermann von der Luzerner Kantonalbank. Die Vorfälle zeigten, dass die Lieferketten des Unternehmens anfällig seien.
Stadler sei in den vergangenen fünf Monaten dreimal Opfer von Unwetterkatastrophen geworden, die die Produktion teils massiv in Mitleidenschaft gezogen hätten, erklärte die Firma. Im Stadler-Werk Valencia arbeiteten rund 3000 Beschäftigte. Rund 400 von ihnen aus dem Süden der Stadt könnten das Werk im Norden nicht erreichen, da die Straßen und der öffentliche Verkehr unterbrochen seien. Bei rund 30 Zulieferern seien Produktions- und Lagerhallen zerstört oder mit Schlamm überflutet worden. Entsprechend könnten Fahrzeuge nicht wie geplant ausgeliefert werden.
