So sieht das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße aus
n-tv
In der Mitte unserer Heimatgalaxie sitzt ein gewaltiges Schwarzes Loch. Forschenden gelingt es zum ersten Mal, eine Aufnahme davon zu schießen. Möglich macht es ein globales Netzwerk aus Radioteleskopen, die zu einem Superteleskop zusammengeschlossen werden.
Es ist eine astronomische Weltpremiere: Forschern gelingt die erste Aufnahme vom Schwarzen Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Die Europäische Südsternwarte (ESO) und das internationale Teleskop-Projekt "Event Horizon Telescope" (EHT) präsentierten bei einer Pressekonferenz in Garching, Washington, Santiago de Chile und anderen Städten weltweit die erste Aufnahme von dem Objekt Sagittarius A*. Eine wichtige Rolle spielte das Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn bei der Erstellung und Interpretation der Beobachtungsergebnisse.
"Uns ist etwas sehr Neues, sehr Aufregendes gelungen", sagte Xavier Barcons, Generaldirektor der ESO, bei der Präsentation des Bildes. "Wir waren oft so nah dran." Das Bild wurde im Radiowellenbereich aufgenommen. Möglich machte es ein Netzwerk, das aus acht Radioobservatorien auf der ganzen Welt besteht, die zu einem einzigen virtuellen Teleskop von der Größe der Erde zusammengefasst werden, dem Event-Horizon-Teleskop. Das EHT ist nach dem "Ereignishorizont" benannt, der Grenze des Schwarzen Lochs, hinter der kein Licht mehr entweichen kann.
Weil Schwarze Löcher durch ihre extreme Masse noch nicht einmal Licht entkommen lassen, sind sie praktisch unsichtbar. Dennoch zeigt glühendes Gas, das um das Schwarze Loch kreist, eine verräterische Signatur: Eine dunkle zentrale Region (genannt "Schatten"), die von einer hellen ringförmigen Struktur umgeben ist. Die neue Aufnahme fängt das Licht ein, das durch die starke Schwerkraft des Schwarzen Lochs gebeugt wird.