Mehr sexuell übertragbare Infektionen registriert
n-tv
Fachleute aus Deutschland schauen mit Sorge auf immens gestiegene Zahlen bei sexuell übertragbaren Infektionen. Immer mehr Menschen infizieren sich demnach mit Syphilis und Hepatitis B. Die Zahl bei HIV-Infektionen bleibt aber stabil.
Ein Kratzen im Hals und schon bricht bei vielen Panik aus. Es wird Tee gekocht, Halstabletten besorgt, der Hausarzt kontaktiert. Doch wenn es um intime Beschwerden geht - ein Jucken oder Brennen unterhalb der Gürtellinie - herrscht oft unangenehmes Schweigen. Es scheint, als ob die leisen SOS-Signale unserer Intimzone in der Scham versickern, bevor sie rechtzeitig die Arztpraxis erreichen.
Die Deutsche STI-Gesellschaft berichtet von zunehmenden Fällen sexuell übertragbarer Infektionen (STIs) in Deutschland, insbesondere der Syphilis. "Insgesamt kann man sagen, dass Syphilis seit dem Jahr 2000 zunimmt. Damals waren es noch 800 Fälle, heute sind es über 8000", erklärt Norbert Brockmeyer, Präsident der STI-Gesellschaft.
Syphilis äußert sich durch Ausschläge und im Spätstadium durch schwere Schäden an Organen und am Nervensystem. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet einen Anstieg der gemeldeten Syphilis-Fälle von 5330 im Jahr 2013 auf 8309 im Jahr 2022 und bei Hepatitis B von 715 auf 16.635 Fälle. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen blieb mit rund 1800 Fällen jährlich stabil.