Jahrzehnte in der Eisernen Lunge - kein Einzelfall
n-tv
Über 70 Jahre lebt Paul Alexander mit einer Eisernen Lunge, bevor er vor wenigen Tagen stirbt. Er ist kein Einzelfall. In seiner Generation gibt es zahlreiche Menschen, die Polio in das Gerät zwingt. Auch ein Deutscher nutzt das Gerät zumindest für seinen Schlaf. Fast fünfzig Jahre lang.
Es ist erstaunlich und beeindruckend mit welchem Elan Paul Alexander sein Leben meisterte. Der Mensch, der am längsten in einer Eisernen Lunge lebte, starb vor wenigen Tagen - Medienberichten zufolge an einer Corona-Infektion. 78 Jahre wurde er alt. Paul Alexander lebte 72 Jahre mit der "Alten Dame", wie er das Gerät laut dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" nannte. In dem Interview aus dem Januar bezeichnete er sich als "einen glücklichen Mann".
Alexander ist nicht der einzige Mensch, der nach einer Kinderlähmung Jahrzehnte in einem solchen Gerät lebte. 60 Jahre musste die Australierin June Middleton 21 Stunden am Tag in einer Röhre liegen, die ihr das Atmen ermöglichte, ehe sie 2009 im Alter von 83 Jahren starb. Wenige Monate vor ihrem Tod feierte Middleton mit Freunden und ihrem Hund Angel, dass sich der Tag, an dem sie 1949 in die Eiserne Lunge kam, zum 60. Mal jährte. In einem Interview zeigte sich damals, dass sie die Situation- ähnlich wie Alexander - so gut wie möglich ertrug. "Es ist schwer zu erklären, aber da muss man einfach durch. Man muss das Beste draus machen und Hürden überwinden", sagte sie.
Alexander und Middleton sind keine Einzelfälle. Erst seit den 1950 waren erste Polio-Impfstoffe verfügbar, die mit den Jahren verbessert wurden. Davor gab es in vielen Ländern regelmäßig Polio-Epidemien. In den USA gehört die Krankheit für diejenigen, die in den 1940er- und 1950er-Jahren aufwuchsen, zum kollektiven Gedächtnis. Der Autor Philip Roth schrieb mit "Nemesis" gar einen Roman, der einen fiktionalen Polio-Ausbruch in New Jersey zur damaligen Zeit behandelte.
Sturzfluten in der Wüste: Dubai steht unter Wasser. Heftige Regenfälle überfluten innerhalb kürzester Zeit ganze Straßen, Häuser und sogar den Flughafen in der Metropole. Wie ist das in einem der trockensten Gebiete der Erde möglich? Einige Experten sehen Wettermanipulation als Ursache. Kann das stimmen?
Eine Alge vollführt einen äußerst ungewöhnlichen Evolutionssprung: Sie fusioniert mit einem Cyanobakterium und macht es zu einer Art Mini-Organ. Dadurch wird die Alge zum ersten höheren Lebewesen, das Luftstickstoff verwerten kann. Das könnte Auswirkungen auf Schulbücher, aber auch die Landwirtschaft haben.
Vor einem Jahr erklärt Karl Lauterbach die Pandemie offiziell für beendet. Doch einige Menschen leiden immer noch unter den Folgen einer Corona-Infektion. Die Versorgung der Long-Covid-Patienten habe sich inzwischen deutlich verbessert, sagt der Bundesgesundheitsminister - und verspricht weitere Hilfe.