Immobilienriese Shimao kann Kreditzinsen nicht zahlen
n-tv
Mit dem Bau von zahlreichen Eigentumswohnungen, Hotels und Bürogebäuden zählt Shimao zu den größten Immobilienentwicklern Chinas. Doch die Branche steckt in einer Krise. Der Konzern kann die Zinsen für einen milliardenschweren Kredit nicht tilgen.
Der chinesische Immobilienentwickler Shimao kann nach eigenen Angaben Zinsen und Tilgung eines Milliardenkredits nicht bedienen. In einer Pflichtmitteilung an die Börse in Hongkong teilte Shimao mit, die Immobilienverkäufe seien deutlich zurückgegangen, Grund seien "deutliche Veränderungen im Immobiliensektor in China seit der zweiten Hälfte 2021 und die Folgen von Covid-19". Die Zahlungen für den Kredit in Höhe von einer Milliarde Dollar (958 Millionen Euro) waren demnach am Sonntag fällig.
Es ist der größte Zahlungsausfall im Immobiliensektor in China in diesem Jahr. Die gesamte Branche steckt in Schwierigkeiten; auch mehrere weitere Immobilienentwickler wie etwa der Konzern Evergrande haben Probleme, Kredite zu bedienen. Drei der fünf größten Emittenten - neben Evergrande auch die Kaisa Group und Sunac China - sind bereits mit ihren Dollar-Anleihen in Verzug geraten.
Die Führung in Peking hatte 2020 damit begonnen, den Immobiliensektor schärfer zu regulieren, um die Spekulation mit Gebäuden einzuschränken. Shimao teilte mit, das Unternehmen bemühe sich um eine Umschuldung und einen Aufschub. Eine Antwort der Gläubiger liege noch nicht vor.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.