"Gegentrend zur Beschleunigung des Lebensalltags"
n-tv
Unter dem Titel "ASMR Mok-Bang" werden Food-Videos im Internet zum Erfolgsschlager. Scheinbar mühelos verschlingen Menschen riesige Berge an Burgern, Nudeln oder Torten - und schmatzen dabei lautstark ins Mikrofon. Was sich hinter dem merkwürdigen Trend verbirgt, erklärt der Psychologe und Professor an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Claus-Christian Carbon, im Interview mit ntv.de.
ntv.de: Anderen beim Essen zuzusehen, klingt ziemlich unspektakulär. Doch auf YouTube generieren Videos unter dem Titel "ASMR Mok-Bang" millionenfache Klicks. Was fesselt Zuschauer daran?
Professor Carbon: Mok-Bang oder auch Muk-Bang - dieser aus Südkorea stammende Trend ist mittlerweile schon eine richtige Bewegung. Faszinierend bei den Videos ist, dass das, was normalerweise im Hintergrund läuft, plötzlich zum Fokus wird. Damit verändern wir das Wahrnehmen und können plötzlich Details sehen, die wir sonst einfach herausfiltern würden. Diese neue Wahrnehmungsbedingung kennen wir auch aus Kunst und Kultur und auch da sind wir oft wie gebannt.
ASMR steht für "Autonomous Sensory Meridian Response". Welche positiven Effekte verbergen sich hinter diesem Phänomen?