Gazprom dreht Shell den Gashahn zu
n-tv
Weil sich die Konzerne weigern, in Rubel zu zahlen, stoppt Gazprom die Gaslieferungen an Shell Energy Europe und den dänischen Versorger Orsted. Und zwar schon ab diesem Mittwoch. Wie die Dänen mitteilen, rechnet das Land nicht mit Versorgungsengpässen.
Der russische Staatskonzern Gazprom wird den dänischen Versorger Orsted sowie Shell Energy Europe von diesem Mittwoch, 1. Juni, an nicht mehr mit Gas beliefern. Orsted und Shell hätten Gazprom Export darüber informiert, die Rechnungen nicht - wie von Moskau gefordert - in Rubel zu bezahlen, teilte das russische Unternehmen mit. Weil für den Monat April kein Geld geflossen sei, würden nun die Lieferungen eingestellt.
Wie Orsted mitteilte, hat Gazprom den dänischen Konzern darüber informiert, die Gaslieferungen am Mittwochmorgen um 6 Uhr einzustellen. Gazprom habe seine Forderung aufrechterhalten, dass in Rubel für das Gas bezahlt werden müsse - Orsted sei dazu vertraglich aber nicht verpflichtet und werde weiter in Euro zahlen. Die Situation unterstreiche die Notwendigkeit, dass die EU durch den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien unabhängig vom russischen Gas werde, erklärte Konzernchef Mads Nipper.
Mit Versorgungsengpässen wird in Dänemark nicht gerechnet. Nach Angaben von Orsted kann Russland die Gaslieferung nach Dänemark nicht direkt abschneiden, weil es keine Gas-Pipeline gibt, die direkt von der Energiegroßmacht ins Land führt. Es sei Dänemark deshalb weiterhin möglich, Gas zu beziehen. Dies müsse jedoch dann in größerem Maßstab auf dem europäischen Gasmarkt erworben werden.