Forscher und Touristen treiben Schneeschmelze an
n-tv
Antarktis - unberührte Weite? Weit gefehlt. Viele Länder betreiben dort Forschungsstationen. Zudem entdecken immer mehr Touristen die Region als Reiseziel. Das bleibt nicht ohne Folgen. Berechnungen eines Forscherteams zufolge beschleunigen beide Einflüsse die Schneeschmelze deutlich.
Forschung und Tourismus hinterlassen auch in der Antarktis ihre Spuren: Der Verkehr und der Betrieb von Forschungs- und Versorgungseinrichtungen führen zur Bildung von Ruß, der sich auf dem Schnee ablagert und ihn abdunkelt. Dies bremse die Rückstrahlung des Sonnenlichts und lasse den Schnee schneller schmelzen, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Nature Communications". Ihren Berechnungen zufolge beschleunige ein Tourist über diese Prozesse das Abschmelzen von rund 83 Tonnen Schnee. In den betroffenen Regionen könne die Schneedecke im Sommer um bis zu 23 Millimeter schrumpfen.
Ruß entsteht bei unvollständiger Verbrennung von Kohlenstoff, etwa in Dieselmotoren, Kohleöfen oder auch bei Waldbränden. Wenn sich der Ruß auf Schnee ablagert, wird einfallendes Sonnenlicht weniger stark zurückgeworfen - das Rückstrahlvermögen, die sogenannte Albedo, sinkt. Stattdessen wird das Sonnenlicht stärker absorbiert, die resultierende Wärme begünstigt das Schmelzen des Schnees.
Ruß kann über weite Entfernungen transportiert und fern seiner Entstehung abgelagert werden. In der Antarktis spiele das aber eine untergeordnete Rolle, schreiben die Wissenschaftler um Raul Cordero von der Universidad Santiago de Chile. Hauptsächlich seien lokale Emissionen für die Rußablagerungen verantwortlich, die etwa von Forschungs- und Touristenschiffen, Generatoren, Helikoptern oder Lastwagen stammten.
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