Flixbus nimmt Milliarden-Markt ins Visier
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Mit einer Beteiligung am 49-Euro-Ticket hat es bislang nicht geklappt. Aber Deutschland ist laut dem Flixbus-Chef sowieso nicht der wichtigste Markt für das Unternehmen. Es verdient sein Geld weltweit - und will im bald bevölkerungsreichsten Land der Erde angreifen.
Europas größter Fernbusanbieter Flixbus will im kommenden Jahr in Indien starten. Flixbus plane für 2024 den Markteintritt in Indien, teilte das Unternehmen mit. Dies sei ein "weiterer wichtiger Schritt für die globale Expansion des Unternehmens". Flixbus-Chef André Schwämmlein erklärte: "Wir werden erheblich investieren und wollen auch in Indien Marktführer werden."
Indien wird nach Angaben der UNO zur Mitte des Jahres China als bevölkerungsreichstes Land der Erde ablösen. Demnach leben dann in Indien 1,4286 Milliarden Menschen. Der Fernbusmarkt in Indien sei "größer als jene in Nordamerika, Europa und der Türkei zusammen", erklärte Flixbus. Die Nachfrage der Menschen dort nach "nachhaltigen kollektiven Reisemöglichkeiten" sei "enorm". Der Fernbusanbieter kümmert sich um "Technologie, Kundenservice, Qualitätsmanagement, Netzplanung sowie Marketing und Vertrieb" - die Fahrten selbst übernehmen regionale, meist mittelständische Busunternehmen. "Von diesem Geschäftsmodell profitiert die regionale Wirtschaft auch durch mehr Tourismus und Steuereinnahmen", erklärte Flixbus.
Indien wäre das 42. Land für den Fernbusanbieter. Flixbus ist außerhalb Europas bereits in Brasilien, Kanada und den USA vertreten, wo Flixbus 2021 zusätzlich das angeschlagene Traditionsunternehmen Greyhound gekauft hatte. In Deutschland hat der Fernbusanbieter mit der Einführung des 49-Euro-Tickets zu kämpfen. Eigentlich wollte das Unternehmen Teil des Angebots werden - was jedoch vorerst nicht klappte. Schämmlein hat jedoch noch nicht aufgegeben. Der "Wirtschaftswoche" sagte er kürzlich in einem Interview: "Wir sind mit dem Verkehrsministerium im Gespräch. Ich glaube fest, dass wir eine Lösung finden."
Kaum ein Rohstoff reagiert so sensibel auf internationale Krisen wie Erdöl. Die ersten Entwicklungen nach der iranischen Attacke auf Israel fallen überraschend aus: Die wichtigsten Ölpreise sinken unter der Marke von 90 Dollar je Fass und und damit deutlich unter die Höchststände der vergangenen Woche.