Experte: Kiew immer mehr in der Defensive
ZDF
Außenpolitisch gerate die Ukraine immer mehr in die Defensive, analysiert Militärexperte Werner. Ein Problem habe Kiew mit der Mobilisierung.
Militärisch und außenpolitisch gerate die Ukraine immer mehr in die Defensive, analysiert Militärexperte Werner. Ein großes Problem habe Kiew mit der Mobilisierung. US-Präsident Donald Trump ist frustriert wegen der bisher erfolglosen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs. Währenddessen gerät Kiew militärisch und außenpolitisch immer mehr in die Defensive, wie Militärexperte Julian Werner bei ZDFheute live analysiert. Und das obwohl die Ukraine gerade mit Drohnenangriffen den Flugverkehr in Moskau lahmgelegt hat. Sehen Sie das gesamte Interview mit Julian Werner oben in voller Länge oder lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Werner ... "Die Ukraine führt jetzt seit geraumer Zeit immer wieder Angriffe mit Langstrecken-Drohnen auf die russische Wirtschaft durch, insbesondere auf die russische Öl-Industrie. Damit hat sie auch tatsächlich betrachtliche Erfolge einfahren können", so Militärexperte Werner. "Und wenn es im Zuge solcher Angriffe jetzt zu einem Stillstand des Moskauer Flugverkehrs kommt, dann ist es da weniger ein Wirkungstreffer, aber zumindest ein Prestigerfolg", erklärt er. "Und gerade mit Blick auf Washington sind diese Signale auch gar nicht so unwichtig, dass man immer wieder zeigt, die Ukraine wehrt sich, sie verteidigt sich weiterhin und sie kann die russischen Widersacher auch treffen." Dennoch werde Kiew nach Korruptionsskandalen und "Vertrauensverlust in die innenpolitische Führung" als geschwächt betrachtet, so der Experte von der Universität der Bundeswehr. "Solange die Selenskyj-Regierung dieses Momentum nicht umdrehen kann, wird es sehr schwer, die Trump-Regierung dazu zu bewegen, auch Druck auf die russische Regierung zu machen", analysiert Werner. Er glaube, dass es grundlegender Reformen bedarf. "Einerseits innenpolitisch durch das Wiederherstellen [von Vertrauen] in die Regierung, aber auch in die militärische Führung", so der Militärexperte. Der Kampf um Prokowsk werde mittlerweile weniger aus militärischen Zwecken, sondern eher aus symbolischen Gründen geführt, erklärt Werner. Für Russland sei es gerade jetzt wichtig, schnellstmöglich die vollständige Einnahme der Stadt zu melden. Damit solle in Washington der Eindruck verfestigt werden, die Ukraine "wäre nur am Verlieren", so der Militärexperte.













