Deutsche Industrie: Wie die Krise zur Chance werden kann
ZDF
Die deutsche Industrie steckt in der Krise: Ein Beispiel aus Bayern zeigt, wie Innovation trotz Standortproblemen und Co. möglich sein kann.
Deutschlands Industrie steckt in einer historischen Krise. Monatlich gehen hier rund 10.000 Arbeitsplätze verloren. Doch in der Krise stecken auch Chancen für eine Erneuerung. Die Industrie könnte die Krise nutzen, um sich neu zu erfinden. Denn eigentlich hat Deutschland alles, was es dafür braucht. Doch gerade hier liege das Problem, sagt Arbeitsmarktforscher Prof. Enzo Weber. "Es wird so wenig gegründet in der Industrie wie noch nie. Mit einer Strategie des Bewahrens werden wir nicht erfolgreich sein." Bei Hirsch Technologies im bayerischen Eichstätt haben sie den Hebel bereits umgelegt. Vor drei Jahren hat der ehemalige Autozulieferer verstanden: Dieser Markt wandert ab ins Ausland - und sich komplett neu aufgestellt. "Wir sind hier überwiegend Maschinenbauer. Fertigung, Drehen, Fräsen haben wir von der Pike auf gelernt. Das Know-how aus der Automobilindustrie setzen wir jetzt im Bereich Luftfahrt und Weltraum ein", sagt Gründer und CEO Thomas Hirsch. Traditionelle Fähigkeiten und Fertigkeiten für neue Produkte: "Wir stellen unter anderem Teile für Raketen-Triebwerke her, die Satelliten in den Orbit befördern. Und Turbinen, die in der Luftfahrttechnik zum Einsatz kommen." Momentan hat das Unternehmen 30 Mitarbeiter, es sollen aber bald mehr werden. Denn es kommen gerade viele neue Aufträge herein: "In erster Linie merken wir diesen Ramp-up, dieses Hochfahren, in den wehrtechnischen Produkten. Da geht’s jetzt richtig los," sagt der 36-jährige Firmenchef. Seine Kunden sind Hochtechnologie-Unternehmen in Deutschland, die Wert auf Unabhängigkeit von Märkten wie China oder USA legen. "Vor allem in sensiblen Bereichen geht es auch um Technologiehoheit, die im eigenen Land bleiben soll," sagt Hirsch.













