"Die Angst kommt, wann es ihr passt"
n-tv
Angst gehört zum Leben. Doch wir gestehen sie uns oft nicht ein, weil wir uns lieber stark als schwach geben. Dabei sollten wir einfach mal offen über unsere Ängste sprechen. Über die Angst, Fehler zu machen, vor dem Alleinsein, vor dem Tod. Vor noch mehr Kriegen und Katastrophen. Über die Angst, dass wir die Zukunft gar nicht rosig sehen, aber gleichzeitig nicht für die letzten miesepetrigen "Angsthasen" gehalten werden wollen. Silvana Koch-Mehrin, ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Gründerin eines internationalen Frauennetzwerks, hatte in ihrem bisherigen Leben mehr Ängste auszustehen als die meisten Menschen. Sie durchlebte als Politikerin Aufstieg und Fall, verlor ein Kind, eine Karriere, musste die Schockdiagnose Krebs verkraften. In "Jetzt, wo ich schonmal nicht tot bin" beschreibt Koch-Mehrin ihr altes und neues Leben, und wie sie es schaffte, mit der Angst umzugehen. Ihr Buch kann ein Anstoß sein: Dafür, was für ein Gewinn es wäre, wenn wir mehr voneinander wüssten, ehrlich miteinander sprechen und uns nicht hinter Fassaden verstecken würden. Mit ntv.de hat sie genau so gesprochen: ehrlich und offen.
ntv.de: Angst – kein leichtes Thema. Sie haben ein ganzes Buch darüber geschrieben ….
Silvana Koch-Mehrin: Uli Hauser und ich haben ein Mutmachbuch geschrieben. Ängste hatte ich immer weggepackt, aber letztendlich kann niemand, ich auch nicht, vor dem eigenen Leben wegrennen. Meiner Angst begegnet zu sein, beziehungsweise, dass ich mich mit meiner Angst so richtig konfrontieren musste, hat dazu geführt, dass ich für sie einen Platz finden musste - denn es gab keine Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen. Und das wiederum hat dazu geführt, dass ich diese Angst vor der Angst so nicht mehr haben muss. Ein echtes Lerngeschenk!
Wenn man anfängt, sich mit einem Angstthema auseinanderzusetzen, weckt man da nicht auch viele schlafende Hunde?
Starkregen und Hochwasser halten den Süden des Landes in Atem: Flüsse treten über die Ufer, Deiche und Dämme brechen, Häuser werden überschwemmt. Mindestens vier Menschen sterben in den Fluten. Es ist bereits das vierte große Hochwasserereignis innerhalb eines Jahres. Warum sich solche extremen Wetterlagen häufen könnten und was der Klimawandel damit zu tun hat, erklärt Hydrologe Bruno Merz im Interview.