Der letzte Sanddorn in MV wird geerntet
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Der Sanddorn, der wild an der Küste wächst, gehört einfach zur Ostseeregion - eigentlich. Aufstrich oder Saft aus den leuchtend orangen Beeren sind beliebte Urlaubs-Mitbringsel. Doch aus Mecklenburg-Vorpommern kommen sie nicht mehr. Das seit Jahren andauernde Sterben der Sanddornsträucher bedeutet das Ende für den Branchen-Pionier.
Im einst stolzen Zentrum des deutschen Sanddorn-Anbaus gehen die Lichter aus. Seit Jahren rafft ein geheimnisvolles Sanddorn-Sterben die Sträucher in Mecklenburg-Vorpommern dahin. Jetzt fällt beim Pionier der Branche, der Sanddorn Storchennest GmbH in Ludwigslust, erstmals in der 40-jährigen Firmengeschichte die Ernte aus. Voriges Jahr haben sie noch vier Tonnen von den Sträuchern geholt, in den besten Jahren 120 Tonnen. Ob sie jemals wieder auf die Felder ziehen werden, um die meterlangen, stacheligen Äste mit den orangeroten Beeren zu schneiden? Firmenchefin Silvia Hinrichs weiß es nicht.
Beim zweiten großen Unternehmen in dem Bundesland, Forst Schneebecke in Alt Steinhorst bei Rostock, werden in diesen Tagen zum letzten Mal auf kläglichen sechs Hektar die Beeren geerntet. Anschließend werden die Sanddorn-Plantagen umgebrochen, sagt Inhaber Benedikt Schneebecke. Er will dort künftig Weihnachtsbäume ziehen. Er hat einst auf 70 Hektar Sanddorn gezogen.
Hinter beiden Unternehmen liegen Jahre des Kämpfens, Ausprobierens und Hoffens. Seit etwa zehn Jahren greift das Sanddornsterben im Nordosten immer heftiger um sich. Erst vertrocknet ein Strauch in einer Plantage, bald sind es zehn, dann das ganze Feld. Es könnte Trockenstress sein, meinten Experten. Schneebecke versuchte es mit Bewässerung, aber das half nichts. Auch Wildbestände an der Küste sterben. Jetzt gibt Schneebecke auf.
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