Der große Hype um das Super-Teleskop
n-tv
Kostenexplosionen und Verschiebungen überschatteten den Start von "James Webb", aber jetzt zeigt das bislang leistungsfähigste Weltraumteleskop, was es kann. Was macht das Milliardenprojekt der NASA und seine Aufnahmen so besonders?
"Die bislang tiefste und schärfste Infrarot-Aufnahme des weit entfernten Universums": Mit großem Bahnhof hat die NASA die erste Aufnahme des 10 Milliarden Euro teuren Weltraumteleskops "James Webb" präsentiert, weitere folgten einen halben Tag später. US-Präsident Joe Biden persönlich wohnte der Zeremonie bei. Doch was zeigen die Aufnahmen eigentlich? Und ist die Aufregung gerechtfertigt? Was ist auf dem Bild zu sehen?
In der Mitte sind mehrere helle weiße Punkte (nicht die mit den Sternenstrahlen) zu erkennen. Das ist der Galaxie-Cluster "SMACS 0723", wie Ulrich Walter, Professor für Raumfahrttechnik an der TU München, auf Anfrage erklärt. Das Licht dieses Cluster war 4,6 Milliarden Jahre unterwegs, bis es von "James Webb" empfangen wurde.
"SMACS 0723" agiert dabei wie eine Linse, die das Licht wesentlich weiter entfernter, dahinterliegender Galaxien vergrößert und sichtbar macht. Diese sind laut Walter auf dem Bild als kreisförmig angeordnete, langgezogene orange Flecken zu erkennen. "Diese Galaxien haben winzige, schwache Strukturen, die man nie zuvor gesehen hat, einschließlich Sternen-Clustern und diffusen Merkmalen", schreibt die NASA.