
Beten und Singen mit Händen
n-tv
Im Bistum Trier gibt es die bundesweit einzige Pfarrei von Gehörlosen in der katholischen Kirche. Hier wird in Gebärdensprache gesungen und gebetet. Der Pfarrer ist der einzige, der hörend ist.
Die Gemeinde singt. Aber in der Kirche bleibt es still. Ob beim Halleluja oder Gloria: Die Gläubigen in den Bänken bewegen flink ihre Hände und Arme, denn sie singen in Gebärdensprache - also sichtbar, aber nicht hörbar. Die rund 20 Männer und Frauen, die in die Herz-Jesu-Kirche in Trier zum Gottesdienst gekommen sind, sind gehörlos. Sie gehören zu einer besonderen Kirchengemeinde: der einzigen Pfarrei für gehörlose Menschen in Deutschland.
Nur die Stimme des Pfarrers Ralf Schmitz ist in der Messe zu hören: Er singt, spricht und betet gleichzeitig zu seinen Gebärden - er ist der einzige Hörende in der Gemeinde. "Es gibt hier eine gleichwertige, ganz andere visuelle Sprache, die unsere Gemeinde kennzeichnet", sagt er. Und diese eigene Sprache begründe "eine eigene Kultur und eine eigene Spiritualität".
