Berlinale: Mit Publikum, ohne Party
ZDF
Die zweite Berlinale unter Corona-Bedingungen wird eröffnet - mit angepasstem Konzept und ohne Partys und roten Teppichen.
Nach einer coronabedingten Zweiteilung im vergangenen Jahr will die Berlinale nun mitten im Winter der Rekordinzidenz Filme und Kinos wieder sichtbarer machen. Dies sei gerade in der Pandemie wichtig für die Kultur, die "ein wichtiger Anker unserer Gesellschaft" sei, sagte die Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Mariette Rissenbeek, im Vorfeld.
Man sei froh, ein Konzept zu haben, das das Filmfestival auch in Präsenz möglich mache. Ähnlich äußerte sich auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), die sagte: "Wir brauchen das Kino, wir brauchen die Kultur."
Das Konzept der Berlinale ist allerdings umstritten: Rissenbeek und der künstlerische Leiter Carlo Chatrian mussten sich zuletzt immer wieder gegen Vorwürfe verteidigen, mit ihrer Ausnahmeregelung fahrlässig zu handeln. Rufe nach einer Verschiebung oder Online-Angeboten waren vernehmbar.
Partys und Empfänge sind abgesagt. Branchen-Formate wie der Europäische Filmmarkt werden rein digital umgesetzt. Auftritte auf dem Roten Teppich planen die Veranstalter indes ein - in reduzierter Form.
Im vergangenen Jahr war die Berlinale, die traditionell als größtes Publikumsfilmfestival der Welt gilt, wegen der Pandemie noch in zwei Teile geteilt worden: einen online im Winter für das Fachpublikum und einen im Sommer für das breite Publikum.
Nicolette Krebitz präsentiert eine unmögliche Liebesgeschichte zwischen einer Dame und einem Dieb, mit Sophie Rois und Udo Kier. Überhaupt die Liebe: In diesem Jahr hat das Berlinale-Team nach eigenen Angaben mehr Liebesgeschichten gesehen als je zuvor. "Verrückt, unwahrscheinlich, unerwartet und berauschend", nannte der künstlerische Leiter Carlo Chatrian dies.
Das Leben in der Pandemie spielt inhaltlich im Wettbewerb dagegen kaum eine Rolle. Lediglich zwei Filme zeigen es laut Chatrian, obwohl mehr als die Hälfte in der Gegenwart angesiedelt ist.