Baubranche droht dauerhafter Verlust von Fachkräften
n-tv
Die Bau-Branche verzeichnet immer weniger Aufträge. Die Gewerkschaft IG BAU fürchtet, dass Fachkräfte entlassen werden - und später nicht mehr zurückkommen. Das würde die Wohnungs-Misere noch weiter anheizen. Seine Ziele wird Deutschland so oder so verfehlen.
Angesichts der Auftragsflaute am Bau hat die Gewerkschaft IG BAU vor Entlassungen gewarnt. Würden Fachkräfte nach Hause geschickt, drohe ein ähnlicher Effekt wie in der Gastronomie, warnte IG-BAU-Vorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Er sagte: Wer einmal geht, der ist weg. Der kommt, wenn man ihn wieder braucht, auch nicht zurück."
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtet, dass im vergangenen Jahr die Aufträge für das deutsche Bauhauptgewerbe preisbereinigt um 9,6 Prozent zurückgegangen sind. Zu den aktuellen, stark gestiegenen Preisen waren die Bestellungen allerdings 4,8 Prozent mehr wert als im Jahr 2021. Ähnlich verhielt es sich beim Umsatz: Er stieg 2022 laut Bundesamt zwar nominal um 9,8 Prozent auf den neuen Höchststand von 108,9 Milliarden Euro. Preisbereinigt blieb ein realer Rückgang um 5,8 Prozent im Vergleich zu 2021.
Der Abwärtstrend bei den Bestellungen hatte bereits im zweiten Quartal, unter anderem wegen hoher Baupreise und steigender Finanzierungskosten eingesetzt. Besonders deutlich ging das Neugeschäft im Wohnungsbau mit einem realen Minus von 15,1 Prozent zurück. Im Tiefbau verringerten sich die Order nur um 3,0 Prozent. Im Wohnungsbau befinde sich der Auftragseingang weiter im freien Fall, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa.
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