Auch DPD schickt Pakete auf die Schiene
n-tv
Nach der Deutschen Post schickt nun auch Konkurrent DPD einen Teil seiner Pakete über die Schiene quer durch Deutschland. Die Firma startete in der Nacht ein Projekt, bei dem Pakete auf Güterzügen befördert werden. Anders als die Lkw sieht der CO2-Ausstoß auf der Schiene deutlich besser aus.
Um bei der Beförderung der Sendungsmassen die Luftverschmutzung möglichst gering zu halten, setzt Deutschlands Paketbranche stärker auf die Schiene als früher. Nachdem der Marktführer Deutsche Post DHL seine Güterzug-Nutzung im vergangenen Jahr hochgefahren hat, begann in der Nacht ein Projekt von Wettbewerber DPD. Hierbei sind Güterzüge zwischen Duisburg und Hamburg unterwegs, jeweils einer pro Richtung und Nacht. Die Paket-Menge ist vorerst gering, in den Zügen sind nur jeweils zwei Container von DPD, die anderen Container - "Wechselbrücken" genannt - sind von anderen Firmen, etwa Speditionen.
In einem Vierteljahr will DPD das Projekt aber ausweiten und weitere Strecken hinzunehmen. Ende 2023 sollen fünf Prozent des nationalen DPD-Frachtverkehrs über die Schiene gehen. Die für die Netzplanung zuständige DPD-Managerin Anke Förster sieht das Projekt als weiteren Schritt im Sinne des Klimaschutzes. In der Zustellung setzt DPD teilweise Elektrotransporter und Lastenräder ein, um für möglichst wenig Luftverschmutzung verantwortlich zu sein. Mit den Güterzügen wiederum nimmt DPD nun den sogenannten Hauptlauf in den Fokus - also die Langdistanz, die eigentlich von Lastwagen auf der Autobahn bewältigt wird. Diese Lkw haben noch einen Verbrennungsmotor, die CO2-Bilanz ist auf diesem Teil der Paket-Strecke also schlecht.
Mit der Verlagerung von Paketen auf die Schiene wird die Klimabilanz verbessert: Nach Angaben des Dienstleisters Kombiverkehr, der Güterbahn-Kapazitäten der Deutschen Bahn vermittelt, liegt der CO2-Ausstoß zur Beförderung eines Containers mehr als 80 Prozent niedriger als beim Transport mit einem Lastwagen. Dass es nicht 100 Prozent sind, liegt daran, dass zum Betrieb der Güterzüge ein Strommix genutzt wird, der nicht nur aus Erneuerbaren, sondern auch aus der Kohleverbrennung stammt. Vor einem Jahrzehnt hatte DPD schon einmal ein ähnliches Projekt versucht, stellte das nach gut einem Jahr Laufzeit aber wieder ein.