"Alle Strategien laufen parallel - das kostet"
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Alle Beteiligten sind sich einig: Grüner Wasserstoff ist der Treibstoff der Zukunft. Aber wie er dort ankommt und wo er gebraucht wird, kann niemand sagen - unterschiedliche Interessengruppen plädieren unter anderem in der "Financial Times" für ganz unterschiedliche Strategien. Angehende Wasserstoffnationen wie Spanien wollen sauberen Wasserstoff für Länder wie Deutschland günstig mit ihrer Solarpower herstellen und dann zuliefern - doch dafür fehlen transeuropäische Pipelines. Einige deutsche Unternehmen möchten Wasserstoff am liebsten selbst herstellen, doch dafür fehlt die erneuerbare Energie. Und dann wären da noch die teuren Flüssiggasterminals, die gerade gebaut werden, um Wasserstoff aus Chile oder Afrika zu beziehen, aber: "Bei denen ist gar nicht klar, ob sie sich wirklich für Wasserstoff eignen", erklärt Lisa Fischer von der Denkfabrik E3G im "Klima-Labor" von ntv. Und selbst wenn, wäre der Transport auf See wahrscheinlich von allen Ideen die teuerste, denn Wasserstoff lässt sich gut verbrennen, aber nicht transportieren.
ntv.de: Alle sind sich einig, dass Wasserstoff der Industrietreibstoff der Zukunft ist. Aber erstaunlicherweise kann niemand sagen, wie er eigentlich bei den deutschen Unternehmen ankommen soll - ist das die aktuelle Situation?
Lisa Fischer: Das ist richtig. Alle wissen, dass Wasserstoff für die Energiewende unglaublich wichtig ist. Aber es gibt viele ungeklärte Fragen, denn er lässt sich nicht besonders gut transportieren. Die Pipelines, die wir im Moment für Erdgas nutzen, kann man nicht eins zu eins übertragen. Wo soll er also herkommen? Aus Europa? Von Übersee? Wo geht er hin? Diese Fragen sind offen.
Müsste man eine ganz neue Infrastruktur aufbauen?