
Ökonom fürchtet Freibrief fürs Zocken von Banken
n-tv
Vor der Credit Suisse bekommt die Silicon Valley Bank großzügige staatliche Sicherungszusagen. Bundesregierungs-Berater Südekum sieht ausgerechnet dadurch die Stabilität gefährdet. Ansteckungseffekte wie 2008 befürchten der Wirtschaftswissenschaftler und die Bafin aber nicht.
Der Ökonom Jens Südekum, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, hat nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS-Bank vor einem Freibrief für Banken zum Zocken gewarnt. Die unbegrenzte staatliche Sicherung in den USA nach den Turbulenzen bei der Silicon Valley Bank könnte von Banken als Freibrief zum Zocken ausgelegt werden, sagte er der "Bild"-Zeitung.
In den USA liege die Sicherungsgrenze für Einlagen bei 250.000 Dollar. "Bei der Rettung wurde eine unbegrenzte Sicherung ausgerufen. Das bringt die Stabilität ins Wanken. Wenn sich das rumspricht, haben Banken einen Freibrief fürs Zocken", sagte Südekum.
Mit Blick auf die Frage, ob es zu einer neuen Finanzkrise kommen könnte, sagte Südekum, dass es die Ansteckungseffekte wie 2008 nicht mehr gebe. Die Eigenkapitalquoten seien besser, es gebe keine faulen Kredite. Die nicht gesicherten Einlagen bei der Silicon Valley Bank seien riesig gewesen. Auch bei Credit Suisse sei es "sicher kein Zufall" gewesen, dass die Probleme genau jetzt aufgetaucht seien.
