"Zweckentfremdung ist eine große PR-Aktion"
n-tv
Die Zustimmungswerte für US-Präsident Biden fallen. Gleichzeitig sorgen hohe Preise an der Zapfsäule für schlechte Stimmung im Land. Biden hält dagegen - und flutet den Ölmarkt mit strategischen Reserven. Im Interview erklärt RWI-Wirtschaftsforscher Manuel Frondel, ob das funktionieren kann.
Herr Frondel, in den USA zapft Präsident Joe Biden die strategische Ölreserve an, um die Spritpreise zu drücken, die auf einem Siebenjahreshoch sind. Wird das funktionieren?
Manuel Frondel: Diese aktionistische Maßnahme zur Beruhigung der amerikanischen Autofahrer kurz vor Thanksgiving wird nur geringe lokale und allenfalls sehr kurzfristige Auswirkungen haben. Die Freigabe von insgesamt 50 Millionen Barrel aus der US-Ölreserve entspricht gerade einmal etwa der Hälfte des weltweiten Tagesverbrauchs von Rohöl. Der lag vor Corona bei rund 100 Millionen Barrel.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.