"Wir werden wohl nie vor die Welle kommen"
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Der dritte Corona-Winter steht vor der Tür - und mit ihm nicht nur neue Wellen, sondern auch neue Varianten. Denn verschwunden ist das Virus noch lange nicht, sagt Leif Erik Sander. Der Immunologe und Impfstoffforscher an der Berliner Charité erklärt im Gespräch mit ntv.de worauf wir uns in den nächsten Monaten einstellen müssen, wie gut die angepassten Impfstoffe schützen und wann die Pandemie vorbei ist.
ntv.de: Professor Sander, nach fast drei Jahren Coronavirus und Milliarden Geimpfter lautet die drängendste Frage: Wann ist sie endlich vorbei, diese Pandemie? Zuletzt hieß es von mehreren Seiten, das Virus sei nun endemisch. Was meinen Sie?
Leif Erik Sander: Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist in dem Sinne endemisch, dass es hier nun heimisch ist und die Bevölkerung häufig damit in Kontakt kommt. Trotzdem unterscheidet es sich von anderen endemischen Viren, weil es sich immer noch sehr rasch verändert und kurz aufeinanderfolgende hohe Infektionswellen auslöst. Diese sind auch gesellschaftlich spürbar, da in diesen Wellen viele Leute gleichzeitig erkranken, krankheitsbedingt ausfallen und bei sehr hohen Infektionszahlen auch die Krankenhauseinweisungen und schweren Krankheitsfälle steigen. Das erleben wir bei den alten endemischen Coronaviren in dieser Weise nicht. Auch die Influenza führt üblicherweise zu einer singulären Infektionswelle pro Jahr. Somit ist es noch nicht ein Normalzustand wie vor 2020. Ob man es nun endemisch oder pandemisch nennt, spielt für mich eigentlich gar keine Rolle. Fest steht: Es ist noch kein herkömmliches Erkältungsvirus.
Es wird also keine Party zum Pandemie-Ende geben?
Bevölkerungswachstum, Infektionskrankheiten und Klimakrise - die konventionelle Fleischproduktion gerät an ihre Grenzen. Forschende schlagen daher Schlangen als Alternative vor. Ihr Fleisch wird in Asien schon lange gegessen. Ein Grundproblem bei der Massenhaltung der Reptilien: Woher sollen die Futtertiere kommen?