Wie steht es um die deutsche Innovationskraft?
ZDF
Am Todestag des Namengebers, dem 10. Dezember, werden die Nobelpreise verliehen. Deutsche Preisträger gibt es selten. Das war nicht immer so.
Wie jedes Jahr werden am Todestag des Namengebers, dem 10. Dezember, die Nobelpreise in Stockholm verliehen. Deutsche Preisträger gibt es selten. Das war nicht immer so. Als 1901 erstmals der Nobelpreis verliehen wurde, gingen gleich zwei der fünf Auszeichnungen an Deutsche: Der Bakteriologe Emil von Behring erhielt den Medizinnobelpreis, und Wilhelm Conrad Röntgen wurde für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen mit dem Physiknobelpreis geehrt. Einst galt der deutsche Wissenschaftsstandort als international führend. Mehr als 80 Nobelpreise gingen nach Deutschland. Inzwischen haben allerdings andere Nationen die Nase vorn. Laut einer Analyse des Fachmagazins "Nature" ist der durchschnittliche Nobelpreisträger 58 Jahre alt, männlich und wartet rund 20 Jahre auf die Auszeichnung, nachdem er seine nobelpreiswürdige Forschung durchgeführt hat. Über die Hälfte aller Nobelpreise (54 Prozent) gingen an Menschen, die in Nordamerika ansässig sind - darunter auch prominente deutsche Preisträger wie Albert Einstein. Wie im Testament von Stifter Alfred Nobel festgehalten, würdigen die Nobelpreise herausragende Leistungen in Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden. Seit 1968 auch in Wirtschaftswissenschaften. Sie gelten als die höchste wissenschaftliche Auszeichnung und machen sichtbar, welche Fortschritte durch Erfindergeist und technologische Innovation möglich werden. In Deutschland neue Innovationen zu schaffen, ist das Ziel der Bundesagentur für Sprunginnovationen, kurz SPRIND. Für deren Geschäftsführer Rafael Laguna de la Vera ist klar, dass deutsche Wissenschaftler nach wie vor hochgefragt sind. "Wenn Sie mal in die ausländischen Universitäten schauen, wie viele Deutsche da rumspringen, da ist schon noch sehr viel Potenzial. Wir entfalten es hier nicht", sagt er. Der heutige Wohlstand beruhe größtenteils auf Industrien, die es schon seit Jahrhunderten gebe, so der Experte. Damals habe man technologische Erfindungen relativ schnell in Industrien übersetzt, erklärt er. "Das müssen wir für die nächsten 150 Jahre einfach nochmal machen. Ich nenne das gerne die Gründerzeit 2.0."













