Thermofenster laut Urteil illegal - VW droht Nachrüstung
ZDF
Nach dem Abgas-Skandal hat VW die betroffenen Autos mit einem Software-Update nachgebessert. Doch ein Gericht urteilt: Das Update ist unzulässig.
Der Abgas-Skandal sollte eigentlich Geschichte sein, weil VW die betroffenen Autos mit einem Software-Update nachgebessert hat. Laut neuem Urteil ist das Update aber unzulässig. Der Autokonzern VW muss im Rechtsstreit um sein Thermofenster die nächste juristische Niederlage hinnehmen: Das Oberverwaltungsgericht in Schleswig entschied Ende September, dass ein VW-Software-Update mitsamt "Thermofenster" nicht hätte genehmigt werden dürfen. Die Urteilsbegründung wurde erst Ende November öffentlich. Hintergrund des Urteils ist das sogenannte "Dieselgate": 2015 hatte Volkswagen zugegeben, illegale Abschalteinrichtungen in seinen Dieselautos verwendet zu haben. Im Labortest hielten die Fahrzeuge die Grenzwerte ein, doch mit der Abschalteinrichtung reduzierten sie die Abgasreinigung im Straßenbetrieb und stießen ein Vielfaches der gesundheitsschädlichen Stickoxide aus. Während der Volkswagen-Konzern in den USA die betroffenen Autos zurücknehmen oder mit teurer Hardware nachrüsten musste, kam er in Europa vergleichsweise günstig davon. Das zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verlangte nur ein Software-Update. Das Update sollte eigentlich die verbotene Abschalteinrichtung entfernen. Doch ZDF frontal deckte 2017 auf, dass in dem Update weiterhin verbotene Abschalteinrichtungen enthalten sind. Das Update hatte das Kraftfahrt-Bundesamt unter Aufsicht des damaligen Verkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) abgesegnet. Dobrindt erklärte damals, das im Update enthaltene, sogenannte "Thermofenster", sei legal. Mit "Thermofenster" wird das Herunterfahren der Abgasreinigung bei kühleren Außentemperaturen unter 15 oder 10 Grad bezeichnet. Das sei notwendig, um den Motor vor Schäden zu schützen, argumentierte der VW-Konzern.













