WHO berechnet Corona-Übersterblichkeit neu
n-tv
Dass in den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie mehr Menschen starben als zu erwarten gewesen wäre, ist eine traurige Wahrheit. Jetzt präzisiert die WHO ihre Schätzungen zur Übersterblichkeit. Auch für Deutschland macht sie eine neue Rechnung auf.
Die Übersterblichkeit weltweit lag nach einer Auswertung in den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie 2020 und 2021 deutlich höher als die offiziell gemeldeten Covid-19-Todeszahlen. Vor allem in Ländern mit mittleren Einkommen war die Diskrepanz groß, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Fachzeitschrift "Nature" berichtet.
Weltweit starben demnach in den beiden Jahren rund 14,83 Millionen Menschen mehr als ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre. Die WHO hatte im Mai schon einmal von 14,9 Millionen zusätzlichen Todesfällen berichtet. Sie verfeinerte die Analyse nun für die Veröffentlichung in "Nature".
Für Deutschland berechnete das WHO-Datenanalyseteam die ursprüngliche Schätzung neu und kam zu dem Schluss, dass es in den beiden Jahren eine Übersterblichkeit von 122.000 - und nicht 195.000 - gab. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen hatte für 2020 auch die demografische Entwicklung berücksichtigt und kam zu dem Schluss, dass ein Teil der zusätzlichen Todesfälle auf die wachsende Zahl der über 80-Jährigen zurückzuführen sei.