Warum der UEFA Konkurrenz droht
n-tv
Das Urteil schlug Ende vergangenen Jahres im Fußballgeschäft ein wie eine Bombe: Der Europäische Gerichtshof entschied, dass die bisherige Monopolstellung der Europäischen Fußballunion (UEFA) gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Ein milliardenschweres Geschäftsmodell gerät damit ins Wanken: Die UEFA organisiert unter anderem lukrative Wettbewerbe der europäischen Vereine wie die Champions League oder die Europa League. Schon länger aber laufen sich mögliche Konkurrenten für dieses Modell warm - wie die Manager, die das Konzept einer europäischen Super League vorantreiben. Sportmanager Bernd Reichart erzählt im Podcast "Die Stunde Null", wie er das bisherige System angreifen will – mit einer neuen Super League.
Sie haben im Dezember eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die Fußballverbände Fifa und UEFA gewonnen. Das Gericht hat ein marktschädliches Verhalten attestiert. Was heißt das jetzt für die Super League?
Bernd Reichart: Das Gericht hat deutlich gemacht, dass die UEFA in der Vergangenheit ihre Marktposition missbraucht hat. Dank des Urteils kann die UEFA den Markt künftig nicht mehr einfach vor anderen verschließen. Jeder, vor allem aber die Vereine, hat jetzt die Freiheit, sich zu alternativen Wettbewerben auszutauschen - wie etwa der Super League. Das war vorher unter Androhung von Sanktionen nicht möglich.
Die UEFA selbst deutet das Urteil anders. Deren Präsident Aleksander Ceferin hat behauptet, das Urteil stärke vielmehr die UEFA. Warum liegen Sie mit Ihren Interpretationen so weit auseinander?