Viele Stadtwerke werfen Telekom Glasfaser-Überbau vor
n-tv
Bis 2030 soll Deutschland über ein flächendeckendes Glasfasernetz verfügen. Mehrere Dutzend Stadtwerke sehen dieses Ziel in Gefahr, sie kritisieren einen "Überbau" vor allem der Deutschen Telekom: Leitungen werden demnach an Orten verlegt, die eigentlich schon versorgt sind.
Der Glasfaser-Ausbau der Deutschen Telekom sorgt bei den Stadtwerken für Unmut und Besorgnis. In einer Umfrage des Branchenverbands VKU geben 41 von 66 kommunalen Unternehmen an, dass es einen "Überbau" bei ihnen gebe oder dass sich dieser abzeichne. Für den Internet-Ausbau werden demnach also auch dort neue Glasfaserleitungen verlegt, wo es bereits welche gibt oder wo deren Verlegung längst geplant ist.
Der Ärger der Stadtwerke gilt vor allem der Telekom. Allerdings setzen auch andere Firmen auf Überbau, um im Markt Fuß zu fassen. Dadurch jedoch fehlen beispielsweise Bagger an anderer Stelle. Zudem besitzen nach wie vor viele Haushalte keinen Zugang zu einem schnellen und stabilen Internet.
Der Chef des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing, wertet das Umfrageergebnis als "Weckruf an die Bundesregierung". Sie müsse handeln. "Sollte ein Verbot schädlichen Überbaus nicht in Betracht kommen, sollte der Bund als Anteilseigner der Telekom sein Mitspracherecht nutzen, um strategischen Überbau zu verhindern", sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Überbau schwebe "wie ein Damoklesschwert über jedem neuen Ausbauvorhaben" und hemme die Investitionsbereitschaft. Das Problem sei so gravierend, dass das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 in Deutschland flächendeckend Glasfaser auszubauen, gefährdet werde.
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