US-Bank wollte 81 Billionen Dollar überweisen
n-tv
Der Fehler fällt erst auf, als der Überweisungsprozess bereits gestartet war: Mehrere Billionen Dollar will die Citigroup einem Konto gutschreiben. Das ist der Höhepunkt einer Reihe teurer Irrtümer der Wall-Street-Bank.
Die Citigroup wollte einem Konto versehentlich 81 Billionen Dollar gutschreiben, obwohl sie nur 280 Dollar überweisen sollte. Das berichtet die "Financial Times" (FT). Die interne Buchung habe im April 2024 stattgefunden und sei zunächst von einem Mitarbeiter der Zahlungsabteilung übersehen worden. Auch einem zweiten Mitarbeiter, der die Transaktion überprüfen sollte, fiel der Fehler nicht auf. Erst als die Zahlung am nächsten Geschäftstag auf das Konto gebucht werden sollte, bemerkte ein dritter Mitarbeiter den Irrtum und fing die Zahlung 90 Minuten nach der Freigabe ab. Es habe dann Stunden gedauert, die Transaktion wieder rückgängig zu machen.
Die Billionen-Dollar-Überweisung habe das Konto nicht erreicht, zitiert die Zeitung aus einer Meldung der Bank an die US-Notenbank Fed und an eine Aufsichtsbehörde. "Obwohl es keine Auswirkungen auf die Bank oder unseren Kunden gab, unterstreicht der Vorfall unsere fortgesetzten Bemühungen, manuelle Prozesse abzuschaffen und Kontrollen zu automatisieren", so die Bank. Laut einem internen Bericht, der der FT vorliegt, kam es bei Citi im vergangenen Jahr zu zehn Beinahe-Fehlern in Höhe von jeweils mindestens einer Milliarde Dollar. Die Bank wollte sich gegenüber der Zeitung nicht äußern.
Die Serie von Beinahe-Pannen bei Citi zeigt, wie sehr die Wall-Street-Bank noch immer damit zu kämpfen hat, diese Probleme zu beheben. Im August 2020 hatte das Finanzinstitut versehentlich 900 Millionen Dollar an Gläubiger des Kosmetikkonzerns Revlon überwiesen. Eigentlich wollte die Bank, die den Kredit verwaltete, lediglich die Zinsen in Höhe von 7,8 Millionen Dollar auszahlen. Sie überwies aber die gesamte Kreditsumme mitsamt der Zinsen. Als der Fehler auffiel, verlangte die Citigroup das Geld zurück, bekam aber nur 400 Millionen Dollar von den Gläubigern des Kosmetikkonzerns.
