Uniper nimmt Milliarden-Kredit in Anspruch
n-tv
Hohe Gaspreise und ausbleibende Lieferungen aus Russland machen Uniper schwer zu schaffen. Der Gas-Riese zapft nun seine verbleibenden Liquiditätsreserven an und nimmt einen Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro auf. Damit sei die "Fazilität vollständig ausgeschöpft", teilt der Konzern mit.
Der durch die Gas-Krise angeschlagene Versorger Uniper greift auf einen milliardenschweren Kredit der staatseigenen Förderbank KfW zurück. "Uniper hat heute die bestehende KfW-Kreditfazilität in Höhe von zwei Milliarden Euro in Anspruch genommen und damit die Fazilität vollständig ausgeschöpft", teilte der Konzern mit. Uniper habe damit auf die anhaltenden Lieferunterbrechungen von russischem Gas und die damit verbundenen Entwicklungen an den Energiemärkten reagiert. Wie lange das Geld reicht, hängt einem Uniper-Sprecher zufolge von der weiteren Entwicklung des Gas-Marktes ab. Uniper stehe in engem Austausch mit seinen Banken und der Bundesregierung, betonte er. Ziel sei die finanzielle Stabilisierung des Unternehmens.
Uniper hatte die Kreditlinie mit der KfW-Bankengruppe Anfang Januar angesichts des sich anbahnenden Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Schwankungen an den Rohstoffmärkten vereinbart. Ende März hatte der Konzern diese vorsichtshalber bis Ende April 2023 verlängert.
Der mehrheitlich zur finnischen Fortum gehörende größte deutsche Gas-Importeur ist in die Krise geraten, weil Russland die Gaslieferungen nach Deutschland und Westeuropa gekürzt hat und die Preise auf dem Gasmarkt enorm gestiegen sind. Der Konzern muss am teuren Spotmarkt zukaufen, um die Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden zu erfüllen und macht damit hohe Verluste. Zudem gibt es aktuell wegen Wartungsarbeiten keine Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1. Uniper hatte die Bundesregierung um Hilfe gebeten, aktuell laufen Gespräche über eine Rettung mit staatlicher Hilfe. Wie diese genau aussehen kann und welche Rolle dabei Fortum spielen soll, ist aber noch unklar.
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.