Umweltverbände gegen höhere Prämien für E-Autos
n-tv
Die Pläne von Bundesverkehrsminister Wissing, die staatliche Kaufprämie für E-Autos zu verlängern und anzuheben, stoßen auf Kritik. Umweltverbände werfen ihm Förderung der Autoindustrie und nicht des Umweltschutzes vor. Auch der Koalitionspartner SPD will lieber in die Schiene investieren.
Die Pläne zur Anhebung und Verlängerung der Kaufprämien für E-Autos von Bundesverkehrsminister Volker Wissing sind auf Kritik gestoßen. Deutliche Kritik an den Plänen kam von Umweltverbänden wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH), dem BUND und Greenpeace. DUH-Bundesgeschäftsführer, Jürgen Resch, bezeichnete die Pläne als "absurd". Mit dem Vorhaben würden lediglich rund vier Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart. Ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn könne hingegen 9,2 Millionen Tonnen CO2 einsparen.
Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt kritisierte die Pläne gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland als "FDP-Klientelpolitik". Statt den Kauf von Autos zu fördern, solle besser "in eine neue Mobilität mit weniger Autos investiert werden", erklärte Bandt weiter. Auch der Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup bezeichnete die Pläne als "sündteures Geschenk an die Autoindustrie". Für den Klimaschutz brächten sie hingegen "so gut wie nichts".
Laut "Handelsblatt" plant der Verkehrsminister, die Kaufprämie für rein batterieelektrische Fahrzeuge oder Brennstoffzellenautos bis 2027 zu verlängern. Dem Bericht zufolge soll, wer ein E-Auto für maximal 40.000 Euro kauft, statt bislang 6000 Euro künftig 10.800 Euro Zuschuss bekommen. Hinzu komme noch der Zuschuss der Hersteller von 3000 Euro, den diese ebenfalls weiter bis 2027 gewähren sollen.