Umwelthilfe schlägt wegen LNG-Terminal Alarm
n-tv
Um Deutschland angesichts der drohenden Gasknappheit für den Winter zu wappnen, setzt die Regierung unter anderem auf den Import von Flüssigerdgas. Für den Betrieb des LNG-Terminals Wilhelmshaven soll eine große Menge an Biozid in die Nordsee geleitet werden - zu viel, warnt die Deutsche Umwelthilfe.
Die Deutsche Umwelthilfe hat eine sofortige Umweltverträglichkeitsprüfung für das LNG-Terminal Wilhelmshaven gefordert. "In Wilhelmshaven und an den übrigen LNG-Standorten droht ein schleichender Chemieunfall", sagte der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, dem Politikjournal "Rundblick".
Laut Antragsunterlagen wolle das verstaatlichte Gasunternehmen Uniper "mit seinem LNG-Terminalschiff zehn Mal so viel Biozid in die Nordsee einleiten, wie die australischen Behörden zuvor an vergleichbarem Standort für vertretbar gehalten haben", warnte er. Das Schiff entspreche nach Einschätzung der australischen Behörden nicht dem Stand der Technik. "Die Bundesregierung droht hinter internationale Umweltstandards zurückzufallen", warnte Umwelthilfe-Klimaschutzleiter Constantin Zerger. Die Deutsche Umwelthilfe verlangte eine Novellierung von LNG-Beschleunigungsgesetz und Wasserhaushaltsgesetz.