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Ukraine erhält nur Bruchteil versprochener Hilfen

Ukraine erhält nur Bruchteil versprochener Hilfen

n-tv
Thursday, June 16, 2022 10:42:19 AM UTC

Mehr als 30 Milliarden Euro an Hilfen versprechen die wichtigsten Geber der Ukraine seit Kriegsbeginn. Geflossen ist davon seit Ende Februar allerdings nur ein kleinerer Teil. Die Finanzlücke ist riesig, schätzt das Institut für Weltwirtschaft. Das wirkt sich auf die ohnehin stark belastete Wirtschaft aus.

Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IFW) stocken die finanziellen Hilfen für die Ukraine. "Der Internationale Währungsfonds schätzt eine Finanzlücke von 5 Milliarden Euro pro Monat, seit Juni entspricht das also mehr als 15 Milliarden Euro an benötigten externen Finanzhilfen", sagte IFW-Forschungsdirektor Christoph Trebesch. "Neben Waffen wird finanzielle Hilfe zunehmend dringlich für die Ukraine."

Laut IFW sind der Ukraine von den wichtigsten Gebern mittlerweile mehr als 30 Milliarden Euro an Hilfen versprochen worden, tatsächlich geflossen seien seit Februar allerdings nur rund 6 Milliarden Euro. Vor allem seitens der EU seien die zugesagten Mittel seit Mitte Mai deutlich gestiegen. Die USA seien aber mit Abstand weiter größter Geldgeber.

"Der Krieg lässt die Steuereinnahmen einbrechen und verursacht zugleich enorme Kosten, etwa zur Bezahlung der Soldaten oder zur Reparatur essenzieller Infrastruktur", sagte Trebesch. Die ukrainische Zentralbank sei gezwungen, die Zinsen drastisch zu erhöhen, was die Wirtschaft noch mehr belaste. "Eine weitere Sorge ist, dass die Finanzhilfe aus der EU fast vollständig aus Krediten besteht, also einen Schuldenberg hinterlässt." Im Gegensatz dazu hätten die USA vor allem Zuschüsse zugesagt, die nicht zurückgezahlt werden müssten.

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