"The Fall Guy" bringt den "Colt"-Kult ins Kino
n-tv
Eine Kultserie kommt ins Kino: David Leitch verfilmt "Ein Colt für alle Fälle" für die große Leinwand. Dank Hauptdarsteller Ryan Gosling punktet die Story um den Stuntman, der Kopf und Kragen für die Liebe riskiert, nicht nur durch bombastische Action, sondern auch viel Herz und Humor.
Junge trifft Mädchen. Junge und Mädchen verlieben sich. Junge stürzt von einem Hochhaus, verletzt sich dabei an Rücken und Ego und ghosted das Mädchen. Junge bereut das bitter und versucht, das Mädchen zurückzugewinnen. So in etwa lautet die Kurzfassung der Liebesgeschichte, die in der Actionkomödie "The Fall Guy" erzählt wird. Doch eigentlich geht es im Remake der 80er-Kultserie "Ein Colt für alle Fälle" nur sekundär um das Happy End für Stuntman Colt Seavers und Jung-Regisseurin Jody Moreno. Die eigentliche Liebesgeschichte, die Regisseur David Leitch ("Fast & Furious", "Deadpool 2") in seinem Film erzählen will, ist nämlich eine ganz andere. Sein Herz schlägt für das ganz große Actionkino mit seinen spektakulären Stuntszenen. Und für die Menschen, die dafür Kopf und Kragen riskieren, aber deren Gesichter und Namen meist niemand kennt: Stuntmänner und Stuntfrauen.
Leitch, selbst ein ehemaliger Stuntman, macht ihnen und ihrer Kunst mit "The Fall Guy" eine 125 Minuten lange Liebeserklärung. Dafür fackelt er im gefühlten 10-Minuten-Takt ein wahres Feuerwerk an wirklich spektakulären Stuntsequenzen ab. Dass die eigentliche Storyline, die in den kurzen Atempausen zwischen explodierenden Motorbooten, perfekt choreografierten Kampfszenen und sich überschlagenden Autos erzählt wird, dann etwas dünn ausfällt, fällt da fast nicht auf.
Worum geht es? Stuntman Colt Seavers (gespielt von Ryan "I'm just Ken" Gosling) hat sich eigentlich aus dem Job zurückgezogen. Doch dann verschwindet Action-Star Tom Ryder (wunderbar schmierig gespielt vom gemunkelten nächsten James-Bond-Darsteller Aaron Taylor-Johnson) spurlos vom Set des Films "Metalstorm" (Reminiszenzen an "Dune" sind hier sicher kein Zufall). Genau mit diesem Streifen will Seavers' Ex Jody Moreno ("Oppenheimer"-Star Emily Blunt) den großen Durchbruch als Regisseurin feiern. Doch ohne Hauptdarsteller wird das schwierig. Zunächst versucht die abgebrühte Produzentin des Films ("Ted Lasso"-Star Hannah Waddingham in Topform) noch, das Verschwinden ihres Stars vor den Medien geheim zu halten. Dann aber heuert sie Colt Seavers an, sich auf die Suche nach Tom Ryder zu machen. Dieser wittert seine Chance, Jody zurückzugewinnen - und riskiert bald nicht nur beruflich Kopf und Kragen.
Die "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Trilogien spielten an den Kinokassen rund sechs Milliarden Dollar ein. Auf einen ähnlichen Erfolg hofft Regisseur Peter Jackson auch bei seinem neuesten Projekt "Die Jagd nach Gollum". Darin wird die Hintergrundgeschichte des degenerierten Hobbits Sméagol erforscht.