Tanker mit russischem Öl stauen sich am Bosporus
n-tv
Der Preisdeckel im Rahmen des Ölembargos gegen Russland verbietet nicht nur Reedereien, sondern auch Versicherungen, sich am Export russischen Öls zu beteiligen, wenn es mehr als 60 Dollar gekostet hat. Dieser indirekte Weg, die Sanktion durchzusetzen, zeigt erste Wirkung.
Zwar liegen die Preise für einige russische Ölsorten teilweise noch über der Marke von 60 Dollar. Doch der seit gestern geltende, von den G7, der EU und Australien verhängte Preisdeckel für Rohöl aus Russland zeigt Wirkung – unter anderem, indem er einen Stau von Tankern mit russischem Öl vor dem Bosporus auslöste. Wie Reuters berichtet, warten derzeit mindestens 20 Tankschiffe in türkischen Gewässern, um mit ihrer Fracht aus russischen Schwarzmeerhäfen in Richtung Mittelmeer zu fahren.
Türkische Behörden halten demnach die Schiffe auf, um zu prüfen, ob sie ordnungsgemäßen Versicherungsschutz haben. Die "Financial Times" berichtet auch von Tankern, die teils seit mehreren Tagen vor den Dardanellen - der Meerenge zwischen dem Marmarameer und dem Mittelmeer - auf eine Durchfahrterlaubnis warten. Hintergrund ist, dass im Rahmen des nun auch für die EU geltenden Ölembargos gegen per Schiff transportiertes Öl und des Ölpreisdeckels, europäischen Unternehmen der Transport und andere Dienstleistungen für den Transport russischen Öl auch in Drittländer untersagt ist, wenn für die Fracht mehr als 60 Dollar pro Fracht bezahlt wurde.
Da europäische Reedereien und Versicherer in diesen Bereichen weltweit dominierend sind, dürfte es schwer werden für Russland, Öl in gewohntem Umfang zu exportieren, solange der Preis oberhalb von 60 Dollar liegt. Für die Türkei wiederum hat die Sicherheit des Schiffsverkehrs im Bosporus oberste Priorität. Ein Tankerunglück in der Meerenge wäre eine ökologische und wirtschaftliche Katastrophe für das Land.
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