"Supernasen"-Regisseur Dieter Pröttel ist tot
n-tv
Als Branchenlegende ging er in die deutsche Filmgeschichte ein: "Supernasen"-Regisseur Dieter Pröttel prägte das deutsche Fernsehen. Auch bei der ersten Farbfernsehsendung im Jahr 1967 führte der beliebte Offenburger Regie. Nun ist Pröttel im Alter von 89 Jahren gestorben.
Er hat Westdeutschlands Start in die Farbfernseh-Ära in Szene gesetzt: Der viel beschäftigte Unterhaltungsregisseur Dieter Pröttel ist tot. Das bestätigten der Südwestrundfunk in Baden-Baden und der Fernsehproduzent Werner Kimmig. Pröttel war eine Branchenlegende. Am bekanntesten dürften seine Regiearbeiten bei den Komödien "Die Supernasen" (1983) und "Zwei Nasen tanken Super" (1984) mit Mike Krüger und Thomas Gottschalk sein, die sich zu echten Kassenschlagern entwickelten.
Er prägte aber auch von den 1960er bis 1990er Jahren sehr viele populäre Unterhaltungssendungen, etwa die "Rudi-Carrell-Show", "Die Pyramide" oder "Auf Los geht's los". Im "Talentschuppen" war er Moderator. "Er arbeitete mit den ganz großen Stars der Branche wie Marlene Dietrich, Caterina Valente, Gustav Knuth, Rudi Carrell, Peter Alexander, Hildegard Knef oder Blacky Fuchsberger", erinnert sich Weggefährte Werner Kimmig. Der gebürtige Offenburger habe aber auch neue Stars aufgebaut: "Dieter Pröttel entdeckte in seinen Sendungen viele neue Talente, unter diesen zum Beispiel Siegfried und Roy, Michael Schanze oder Hape Kerkeling."
Pröttel führte 1967 auch Regie bei der ersten Farbfernsehsendung Deutschlands: Die Übertragung von der Internationalen Funkausstellung in West-Berlin hatte als Schwarz-Weiß-Ausstrahlung begonnen. Vize-Kanzler Willy Brandt drückte damals auf einen roten Knopf, um die Live-Übertragung von der Messe mittendrin in Farb-TV umzuwandeln. Pröttel führte auch bei der Eröffnungs- und Schlussfeier der Fußballweltmeisterschaft 1974 in Frankfurt und München Regie.