Studie: Jedes zweite Tor ein Glückstreffer
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Frankreich, England oder doch Deutschland? Bei großen Fußballturnieren wie der EM scheint der Sieger meist aus einem kleinen Kreis von Favoriten zu stammen. Doch Kölner Forscher finden heraus, dass nicht allein das Können über Sieg oder Niederlage entscheidet: Auch die Rolle des Zufalls ist verblüffend groß.
In wenigen Tagen rollt wieder das Leder: Bei der Fußball-Europameisterschaft 2021 soll das beste Team des Kontinents ermittelt werden. Aber setzt sich am Ende zwangsläufig die Mannschaft mit den größten Fähigkeiten durch? Oder die, die am meisten aus ihren Fähigkeiten macht? Womöglich stimmt beides nicht. Denn Forscher fanden heraus, dass beim Fußball auch der Zufall oft nicht nur Tore, sondern auch den Ausgang ganzer Spiele beeinflussen kann. Als Zufall gelten im Fußball solche Spielsituationen, die in der Entstehung und in der Konsequenz nicht planbar und somit auch nur schwer trainierbar sind. Dazu zählen abgefälschte Schüsse, Bälle, die vom Pfosten zum Torschützen abprallen oder Tore, die unabsichtlich von einem Abwehrspieler vorbereitet werden. Wie groß der Einfluss derartiger Zufallsereignisse ist, haben Forscher des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln untersucht. Das Team um Institutsleiter Daniel Memmert analysierte dafür insgesamt 7263 Tore, die in der englischen Premier League in den Saisons 2012/13 bis 2018/19 gefallen waren. Die bislang größte Big-Data-Studie zum Faktor Zufall im Profifußball ist nun in der Zeitschrift "Journal of Sports Sciences" erschienen.More Related News