So sollen Unwetterwarnungen besser werden
n-tv
Genauere Vorhersagen von Unwettern können Leben retten - und verheerende Stürme, Gewitter oder Starkregen treten als Folge des Klimawandels öfter auf. Um dafür gerüstet zu sein, geht eine neue Generation von Wettersatelliten an den Start. Was können sie, was die bisherigen nicht konnten?
Im Juli 2021 kommt es durch Starkregen im Ahrtal zu meterhohen Sturzfluten, die eine Schneise der Verwüstung ziehen. Mehr als 130 Menschen werden getötet. Eine Unwetterkatastrophe kostet im April dieses Jahres in Südafrika mehr als 400 Menschen das Leben. Binnen 24 Stunden fällt so viel Regen wie sonst im ganzen Jahr, die Folgen sind Schlammlawinen und Überschwemmungen. Im Zuge der Klimaerwärmung steigt die Gefahr für solche Katastrophen.
Um künftig die Entstehung und die Gefahren von Unwettern besser erkennen und lokalisieren zu können, geht deshalb bald eine neue Generation von Wettersatelliten an den Start. "Sie haben eine wesentlich höhere Auflösung", sagt Alexander Schmid, Programmleiter für die neuen Meteosat-Satelliten bei der europäischen Agentur für meteorologische Satelliten (EUMETSAT) in Darmstadt. Aus dem Kontrollzentrum in Darmstadt sollen die Satelliten, die auch für die Klimabeobachtung eingesetzt werden, künftig gesteuert werden. Das Training hierfür soll im Juni starten. Im November soll dann der erste von insgesamt drei Satelliten ins All geschossen werden. 2024 und 2025 folgen die anderen beiden. Insgesamt 20 Jahre sollen die Satelliten Daten liefern.
"Mit der höheren Auflösung kann man eine höhere Genauigkeit erzielen", sagt Schmid. Eine extrem verbesserte Vorwarnzeit bekomme man mit dem für 2024 geplanten Satelliten. "Da sind zwei sogenannte Sounder-Instrumente an Bord. Das eine kann Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile der Erdatmosphäre liefern." Die anderen beiden sind bildgebende Satelliten. Sie überwachen das Wettergeschehen in Europa und Afrika und haben Kameras für Blitze an Bord, Instrumente, die es bislang für die Wetterbeobachtung für Europa nicht gibt.