Seuchenschutzkonzept: Hamburg will für Häfen Schule machen
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Was tun, wenn viele Menschen auf einem Schiff, das in den Hafen kommt, an einer ansteckenden Krankheit leiden? In einem Forschungsprojekt hat das Hamburg Port Health Center (HPHC) gemeinsam mit der Universitätsmedizin Greifswald und dem hamburgischen Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin ein Konzept entwickelt. Nun liegt dazu der Abschlussbericht vor, wie die Gesundheitsbehörde am Dienstag mitteilte. Er zeige auf, wie sich alle relevanten Behörden und Einsatzkräfte auf den Ernstfall vorbereiten können und soll auch anderen Hafenstädten zur Verfügung gestellt werden.
Da Europas Hafenstädte beim Gesundheitsschutz vor ähnlichen Herausforderungen stünden, sei es sinnvoll, "dass wir in diesen Fragen voneinander lernen", sagte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD). "Wir müssen auf Situationen vorbereitet sein, in denen wir angesichts globaler Handels- und Verkehrsströme mit möglicherweise schwer einschätzbaren Infektionskrankheiten an Bord von Schiffen konfrontiert sind." Das Pandemiegeschehen der letzten Jahre habe dies noch einmal verdeutlicht.
Im Fokus des Forschungsprojekts ARMIHN (Adaptives Resilienz Management im Hafen) standen den Angaben zufolge vor allem Schiffe mit vielen Menschen an Bord, wie zum Beispiel Kreuzfahrtschiffe, die auch für Terroristen ein mögliches Angriffsziel mit Biowaffen darstellen könnten. Die Praxistauglichkeit des Konzepts sei in mehreren Übungen getestet worden.
"Für Hamburg haben wir mögliche Fälle gründlich durchdacht und alle relevanten Beteiligten einbezogen", sagte der Leiter des Hafenärztlichen Dienstes, Martin Dirksen-Fischer. "Die Ergebnisse stellen wir anderen Hafenstädten als good practise zur Verfügung, so dass andere auf unsere Erfahrungen zurückgreifen können."
Spitzingsee (dpa/lby)- Nach mehreren Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen bei Besuchern des Rotwandhauses bei Spitzingsee im Landkreis Miesbach ist die Alpenvereinshütte vorläufig geschlossen. Man suche nun nach der Ursache, sagte eine Mitarbeiterin der Münchner Alpenvereinssektion Turner-Alpen-Kränzchen am Dienstag auf Anfrage. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst darüber berichtet.
Nürnberg (dpa/lby) - Der Prozess um die tödlichen Schüsse auf einer belebten Straße in Nürnberg könnte in eine neue Runde gehen. Die Verteidigung habe Revision gegen die lebenslange Haftstrafe für den Todesschützen eingelegt, sagte eine Justizsprecherin am Dienstag. Das Landgericht in Nürnberg hatte den 29-Jährigen Mitte Mai unter anderem wegen Mordes verurteilt und eine besondere Schwere der Schuld festgestellt. Der Bundesgerichtshof muss nun entscheiden, ob es zu einem neuen Prozess kommt.