Schweden halbieren ihren Gasverbrauch
n-tv
Die Deutschen sparen zwar Gas, sogar mehr als die EU-Staaten im Durchschnitt. Im Vergleich zu vor allem nordischen Ländern schneidet die Bundesrepublik aber schlecht ab.
Deutschland ist nach Zahlen der Europäischen Kommission beim Gassparen zuletzt langsamer vorangekommen als andere EU-Staaten. Die Bundesrepublik hat im August zwar 28 Prozent weniger Gas verbraucht - verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre in dem Monat. Wie aus Daten der Kommission hervorgeht, lag er im September jedoch nur noch 7,4 Prozent niedriger. Dagegen hat etwa Schweden seinen Gasverbrauch in beiden Monaten mehr als halbiert. Die Niederlande verbrauchten jeweils 28,9 und 32,2 Prozent weniger Gas. Auch unter anderem die baltischen Staaten, Luxemburg, Rumänien und Finnland sparten anteilig mehr.
In der gesamten EU sank der Verbrauch im August um 14 Prozent und im September um 15. In Deutschland ging der Gasverbrauch in der vergangenen Woche um 27 Prozent im Vergleich zu den gleichen Kalenderwochen der Jahre 2018 bis 2021 zurück, inklusive der Industriekonzerne. Die Nachfrage der Haushalte und kleineren Firmen nahm sogar um 31 Prozent ab. Schon eine Woche zuvor hatte es ein ähnlich hohes Minus gegeben. Allerdings spielte das relativ warme Wetter eine große Rolle, die Deutschen sparen einer Studie zufolge bisher vor allem temperaturabhängig. Die Gefahr einer Gasmangellage besteht weiterhin. Schweden benötigt Gas laut der deutschen Außenwirtschaftsgesellschaft GTAI eigentlich nur im Industriebereich. Die deutsche Industrie senkte ihren Verbrauch bisher um rund 20 Prozent.
Angesichts der Gasknappheit und der hohen Preise hatten sich die EU-Länder im Juli darauf geeinigt, ihren Gasverbrauch zwischen August und Ende März nächsten Jahres freiwillig um 15 Prozent zu senken, verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.