Schwächere US-Teuerung lockt die Aktienkäufer
n-tv
Der Anstieg der Inflation in den USA schwächt sich erneut ab. Damit wächst im Gegenzug die Hoffnung auf ein Ende der großen Zinsschritte der US-Notenbank. An den Börsen wirken die Daten und die Spekulationen wie Treibstoff.
Der Preisanstieg in den USA schwächt sich weiter ab - und die Börsen jubeln. Denn die nachlassende Teuerung nährt Spekulationen auf kleinere Zinsschritte der Notenbank Fed. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im November auf einen Jahrestiefstwert von 7,1 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten mit 7,3 Prozent gerechnet, nach 7,7 Prozent im Oktober. Die Kerninflation - ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise - fiel von 6,3 auf 6,0 Prozent. Auch hier war der Rückgang stärker als erwartet. Der Rückgang weckt Hoffnungen, dass die USA den Höhepunkt der Inflationswelle hinter sich haben. Noch im Juni lag die Teuerungsrate bei 9,1 Prozent.
Trotz des nun deutlich niedrigeren Niveaus ist das Ziel der Notenbank Fed von zwei Prozent noch weit weg. An den Terminmärkten stellt man sich darauf ein, dass es am Mittwoch auf der Fed-Sitzung beim Leitzins noch einen halben Prozentpunkt nach oben geht und im Februar ein kleinerer Schritt von 0,25 Prozentpunkten folgen wird. Die Notenbank Fed wertet den Kampf gegen die Inflation noch nicht als gewonnen, will aber bei Zinserhöhungen etwas kürzertreten. Zuvor hatten die US-Währungshüter den geldpolitischen Schlüsselsatz vier Mal in Folge jeweils um satte 0,75 Prozentpunkte angehoben.
Dass sie nun den Fuß vom Gas nehmen könnten, lässt Investoren aufatmen: Der überraschend starke Rückgang der Teuerungsrate in den USA trieb die Aktienmärkte an. Der Dax schnellte um bis zu 2,3 Prozentpunkte nach oben. Der Dollar-Index geriet hingegen unter Druck und büßte bis zu 1,1 Prozent ein.