SAP will 3000 Stellen streichen
n-tv
SAP drückt auf die Kostenbremse. Vor allem im kommenden Jahr sollen bei dem Softwarehersteller Stellen wegfallen. Das vergangene Geschäftsjahr wurde mit einem ordentlichen Schlussquartal beendet. Doch die Gesamtbilanz stellt Anleger nicht ganz zufrieden.
Europas größter Softwarehersteller SAP reiht sich mit dem Abbau Tausender Stellen in die jüngste Entlassungswelle in der weltweiten Technologiebranche ein. Bei der Umstrukturierung sollen 3000 Stellen wegfallen, kündigte Vorstandschef Christian Klein in Walldorf an. Dies entspreche rund 2,5 Prozent der Belegschaft. In Deutschland sollen 200 Mitarbeiter betroffen sein.
SAP wolle sich mit dem Jobabbau auf das Wachstum im angestammten Bereich mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, sagte Klein. Die Einschnitte werde es in anderen Bereichen geben. Finanzchef Luka Mucic gab an, dass es auch Entlassungen geben dürfte. Das Unternehmen wolle die jährlichen Kosten mit dem Schritt um 350 Millionen Euro senken. Diese Einsparungen dürften großteils erst 2024 zum Tragen kommen.
Der Rückzug aus Russland und höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung brockten SAP im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang ein. Das Betriebsergebnis fiel 2022 währungsbereinigt um sieben Prozent auf 8,03 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Netto-Gewinn brach sogar um 39 Prozent auf 4,08 Euro je Aktie ein. Hier habe das schwächere Finanzergebnis der Wagniskapital-Sparte Sapphire Ventures zusätzlich belastet. Das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft wuchs dagegen erneut kräftig. Hier stiegen die Umsätze 2022 währungsbereinigt um 24 Prozent auf 12,556 Milliarden Euro.