Robuster US-Arbeitsmarkt führt zu Kursrutsch
n-tv
Aktuelle Zahlen vom US-Arbeitsmarkt drücken die Stimmung an der Wall Street. Anleger fürchten als Folge weiterhin hohe Inflationsraten. Online-Riese Amazon macht unterdessen mit der größten Entlassungswelle seiner Geschichte Schlagzeilen.
Ein nach wie vor robuster US-Arbeitsmarkt hat die Furcht der Anleger vor einem weiter aggressiven geldpolitischen Kurs der Notenbank Fed verstärkt. Der Aktienmarkt reagierte mit deutlichen Verlusten. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 rutschte um 1,59 Prozent auf 10.741,22 Punkte ab. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,02 Prozent auf 32.930,08 Punkte und für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,16 Prozent auf 3808,10 Zähler abwärts.
Laut dem privaten Dienstleister ADP wurden in der Privatwirtschaft der USA im Dezember 235.000 Arbeitsplätze geschaffen. Analysten hatten nur mit 150.000 neuen Stellen gerechnet. Ein robuster Jobmarkt kann steigende Löhne bedeuten und in der Folge eine weiter hohe Inflationsrate. Dies könnte die US-Notenbank veranlassen, die Zinsen stärker als bisher erwartet zu erhöhen. Maßgeblich für die Fed ist der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am Freitag veröffentlicht wird.
Am Vortag war dem veröffentlichten Protokoll der Fed-Zinssitzung im Dezember zu entnehmen, dass die Währungshüter die Inflation weiter entschlossen bekämpfen wollen. "Die allgemeine Erkenntnis ist, dass die Zinsen länger erhöht bleiben sollten, als manche erwartet haben", kommentierte der Analyst Ricardo Evangelista vom Broker Activtrades.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.