Rapper Fler in Abwesenheit verurteilt
n-tv
Sich das Urteil selbst anhören, will Fler nicht. Nachdem er zuletzt wutentbrannt aus dem Saal gestürmt war, wird vor dem Amtsgericht in Berlin aber auch ohne ihn wegen diverser Delikte Recht gesprochen. Dabei kommt der Rapper mit einer Bewährungsstrafe davon.
Während der Berliner Rapper Fler selbst durch Abwesenheit glänzte, hat ihn das Amtsgericht Tiergarten zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der 40-Jährige wurde der Körperverletzung sowie der Beleidigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten schuldig gesprochen. Außerdem muss der Musiker 10.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. In die Strafe einbezogen wurde eine inzwischen rechtskräftige Verurteilung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung, die im März 2021 unter anderem wegen Beleidigung gegen den Rapper verhängt worden war.
Fler, mit bürgerlichem Namen Patrick Losensky, hatte am ersten Prozesstag vor einer Woche gestanden und war dann während der Befragung einer Zeugin schimpfend aus dem Saal gestürmt. Es würden Lügen vorgetragen, hatte er zuvor gerufen. Am nun zweiten Tag blieb der Platz neben dem Verteidiger leer. Das Gericht beschloss, die Verhandlung ohne den Angeklagten fortzusetzen.
Zwei Anklagen mit insgesamt sechs Straftaten wurden in dem Prozess verhandelt. Der Musiker hatte laut Urteil Anfang 2020 in den sozialen Medien zwei Frauen massiv beleidigt. In einem Fall habe er ein Bild der Betroffenen auf seinem Account veröffentlicht und 2000 Euro dafür geboten, dass sie "gebracht" werde. Das müsse als ein Aufruf verstanden werden, sie zu kidnappen, hieß es im Urteil. In einem anderen Fall habe er einen Comedian bedroht.
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