Queere Menschen lernen, sich zu wehren
n-tv
Sie werden geschlagen, getreten, bespuckt und Schlimmeres: Die erfasste Zahl der Übergriffe auf homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen in Berlin steigt. Für Betroffene gibt es Angebote, um sich selbst zu schützen.
Ein fester Schlag gegen die Boxpratze, dazu ein lauter "Stopp!"-Schrei. Im Club "Schwuz" in Berlin-Neukölln läuft ein Selbstverteidigungskurs für queere Menschen. Der Kurs heißt "Queerschutz Now". Menschen bezeichnen sich oft selbst als queer, wenn sie nicht heterosexuell sind oder die eigene Geschlechtsidentität von dem Geschlecht abweicht, das einem bei der Geburt zugewiesen wurde.
Wenn Hannah ihre Freundin küsst, fühlt sie sich nicht immer sicher. "Ich wurde auch schon mal angespuckt", erzählt sie. "Ich wurde schon öfter angepöbelt auf der Straße, aber es wurde nie extrem. Ich bin aber gerne vorbereitet." Andere Teilnehmer haben noch drastischere Erfahrungen mit körperlicher und seelischer Gewalt gemacht. "Gerade queere Menschen werden öfter angegriffen, einfach nur, weil sie anders sind", sagt Nadine Wöthe. "Zumindest anders, als die Dominanzgesellschaft sie gerne hätte", fügt Valerie Banik hinzu. Die beiden sind die Trainerinnen, die den Kurs anleiten und selbst viele Jahre Erfahrung in dem Bereich mitbringen.
Queere Menschen brauchen laut Banik eigene Selbstverteidigungskurse, um sich besser entfalten zu können als in Mainstream-Kursen. "Meine Lernfähigkeit verbessert sich, wenn ich mich sicher fühle. Wenn ich die ganze Zeit darüber nachdenke, was die Leute von mir denken, geht das nicht." Wöthe bestätigt, dass viele queere Menschen sich in klassisch gemischten Kursen unwohl fühlen. "Ich werde in queeren Clubs ganz oft darauf angesprochen, ob es da nicht solche Angebote gibt. Deswegen wollten wir diesen Kurs machen."
Bevölkerungswachstum, Infektionskrankheiten und Klimakrise - die konventionelle Fleischproduktion gerät an ihre Grenzen. Forschende schlagen daher Schlangen als Alternative vor. Ihr Fleisch wird in Asien schon lange gegessen. Ein Grundproblem bei der Massenhaltung der Reptilien: Woher sollen die Futtertiere kommen?