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Polen will mit Berlin strittige Wiedergutmachung klären

Polen will mit Berlin strittige Wiedergutmachung klären

n-tv
Monday, February 12, 2024 09:40:22 PM UTC

Die ehemalige polnische PiS-Regierung verlangt von der Bundesregierung 1,3 Billionen Euro als Reparation für Schäden des Zweiten Weltkriegs. Deutschland lehnt dies jedoch ab. Jetzt will der neue Regierungschef Tusk gemeinsam mit Kanzler Scholz nach Lösungen suchen.

Polens neue Regierung will mit Deutschland Gespräche über den Umgang mit einer Wiedergutmachung für die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden aufnehmen. Im formalen und rechtlichen Sinne sei die Frage der Reparationen zwar seit vielen Jahren abgeschlossen, sagte Regierungschef Donald Tusk in Berlin nach seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz. "Die Frage einer moralischen, finanziellen und materiellen Wiedergutmachung wurde nie umgesetzt."

Tusk betonte, im Gegensatz zu seinen Vorgängern von der nationalkonservativen PiS-Regierung wolle er gemeinsam mit Bundeskanzler Scholz "nach Formen der Zusammenarbeit suchen, die unseren Beziehungen in Zukunft nicht zum Verhängnis werden". Es gehe nicht darum, eine Front von gegenseitigen Ressentiments aufzubauen. Vielmehr sei dies eine Idee für eine weitere Zusammenarbeit, die der Sicherheit diene und für beide Nationen von Vorteil sein könnte. Die mittlerweile abgewählte nationalkonservative PiS-Regierung, die von 2015 bis Mitte Dezember 2023 amtierte, hatte im Oktober 2022 mehr als 1,3 Billionen Euro von der Bundesregierung als Entschädigung für die Weltkriegsschäden gefordert.

Die PiS-Regierung hatte seinerzeit argumentiert, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs westliche Länder wie Frankreich und die Niederlande besser behandelt worden seien als Polen. Im Potsdamer Abkommen von 1945 hatten sich die vier Siegermächte geeinigt, dass die Sowjetunion aus der sowjetischen Besatzungszone im Osten Deutschlands entschädigt wird und Polen einen Anteil zukommen lässt.

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