"One for the Road" bittet zum "Idiotentest"
n-tv
Können Kinofilme etwas leisten, woran sich Aufklärungskampagnen vielfach die Zähne ausbeißen? "One for the Road" versucht es zumindest. Mit Frederick Lau und Nora Tschirner sagt der Film dem Alkoholismus den Kampf an - unterhaltsam und ohne Zeigefinger.
"One for the Road" - das ist so eine Floskel, wie sie wahrscheinlich jeden Tag tausendfach irgendwo irgendwem über die Lippen kommt. "Noch eins für den Weg" halt oder - wenn man besonders lustig sein will - noch ein "Fußpils", das man sich unterwegs hinter die Binde kippt, ehe man andernorts noch weitertrinkt oder zu Hause lattenstramm in die Koje fällt.
"One for the Road", das klingt subtiler als "Oans, zwoa, gsuffa", "Einer geht noch" oder "Hier spricht der Bierkapitän", steht im Grunde aber für dasselbe: den allzu laxen, verniedlichenden oder sogar verherrlichenden Umgang der Gesellschaft mit Alkohol, egal, wo man gerade geht oder steht. Denn lange gehen oder stehen muss man etwa im Berliner Nachtleben selten, bis einem die ersten Personen mit ihrem "One for the Road" auch schon zuprosten.
Berlin, das ist auch die Heimat von Mark (Frederick Lau). Sein Zuhause ist zwar eher eine Ranzbude, aber wenigstens mit 1a-Panorama-Blick auf den U-Bahnhof Hallesches Tor. Beruflich arbeitet er als Bauleiter und hat es dabei eigentlich auch drauf. Vorausgesetzt, er hat zuvor nicht gerade mal wieder die Nacht zum Tag gemacht. Bei "One for the Road" bleibt es dabei natürlich nie. Schon eher bei zwei oder drei, wenn er nach seinem bereits exzessiven Kneipenausflug auf dem Nachhauseweg noch am Kiosk seines Vertrauens vorbeiwankt.
Gerade erst liegt eine erfolgreiche Nordamerika-Tour hinter ihm, da sind schon die ersten Konzerte seiner Klassik-Tour mit der Philharmonie Leipzig gestartet. VNV Nation-Frontmann Ronan Harris gönnt sich keine Pause. Vor seinem Auftritt im Berliner Admiralspalast nimmt er sich trotzdem die Zeit, ausführlich über seine Liebe zu klassischer Musik, Fankritik und zwei große musikalische Projekte, die demnächst ins Haus stehen, zu sprechen.