"Newton lieferte immer kongeniale Bilder"
n-tv
Neue Fotografien von Helmut Newton - gibt es die? "Ja", sagt Matthias Harder, Direktor und Kurator der Helmut Newton Stiftung. Er muss es wissen, schließlich verbringt er die Hälfte seiner Arbeitszeit in einem schier endlosen Archiv. Dabei stößt er immer noch auf unbekannte Bilder – auch 17 Jahre nach dem Tod des Fotografen. In der jüngst eröffneten Ausstellung sind von 300 Bildern knapp die Hälfte noch nie ausgestellt worden. Mit genau einem Jahr Verspätung, also zu Helmut Newtons 101. Geburtstag, feiert die Helmut Newton Stiftung im Berliner Museum für Fotografie diesen Ausnahme-Fotografen. Für ntv.de beleuchtet Matthias Harder Facetten Newtons in puncto Trendgespür, Chuzpe, Frauen, Fotografinnen und Vergänglichkeit. Dabei lässt Harder auch einiges von sich selbst aufblitzen.
ntv.de: Newtons Archiv ist so was wie Ihr Atelier. Sie kreieren dort neue Ausstellungen, graben nach unentdeckten Bildern. Ihr Kernthema dieser Jubiläumsausstellung ist die Modefotografie. Warum dieses Thema?
Matthias Harder: Er hat die Modefotografie revolutioniert wie kaum ein anderer, und er war sein Leben lang in erster Linie Modefotograf. Newton ist gebucht worden, weil er immer neue kongeniale Bilder geliefert hat. Ein spektakuläres Kleid von Pierre Cardin, Yves Saint Laurent oder Karl Lagerfeld muss für Mode-Zeitschriften entsprechend in Szene gesetzt werden. Newton hatte die entsprechenden Antennen für Trends und konnte sie fantastisch visualisieren.