Musk muss mehr liefern als nur Versprechungen
n-tv
Das Hin und Her bis zur Übernahme von Twitter sowie die erratischen Entscheidungen zur Neuausrichtung des Konzerns sind nicht spurlos an Tesla vorübergegangen. Auf dem anstehenden Investorentag wird Musk mit blumigen Ankündigungen allein nicht weit kommen. Denn die Konkurrenz rückt näher.
Elon Musk steht an einem kritischen Punkt: Wenn der Tesla-Gründer seine Jünger bei der Stange halten will, von denen er viele durch die Twitter-Eskapaden vergrault hat, muss er beim Investorentag am Mittwoch mehr liefern als Versprechungen. "Er kann nicht mehr nur mit Sprüchen kommen", sagt Autoexperte Stefan Bratzel. Die Innovationen von Tesla seien in letzter Zeit weniger geworden, meint der Leiter des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach.
Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sieht das ähnlich. Langfristig werde es Musk immer schwerer haben, mit blumigen Ankündigungen an den Finanzmärkten zu punkten. Allerdings könnten Investoren, die in jüngster Zeit eingestiegen seien, mit der Kursentwicklung durchaus zufrieden sein. Das monatelange Hin und Her bis zur Übernahme von Twitter sowie die erratischen Entscheidungen zur Neuausrichtung des Konzerns gingen nicht spurlos an Tesla vorüber. Anleger spekulierten, wie viele Anteile an dem Elektroautobauer Musk wohl verkaufen müsse, um die 44 Milliarden Dollar für den Kauf des Kurznachrichtendienstes zu finanzieren.
Allein im Herbst 2022 brach der Tesla-Kurs zeitweise um etwa zwei Drittel ein. Damit lösten sich knapp 600 Milliarden Dollar an Börsenwert in Luft auf. Seit Jahresbeginn geht es aber wieder aufwärts. Aktuell liegt das Plus bei 64 Prozent. Tesla gilt vielen in der Branche immer noch als Vorbild. 2022 war der E-Auto-Pionier aus Austin im US-Bundesstaat Texas weltweit die Nummer eins. Doch kommen die Verfolger inzwischen näher. Vor allem der chinesische Elektroautobauer BYD ist Tesla auf den Versen und fährt teilweise schon voraus.
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