Menstruationsurlaub - stigmatisierend oder befreiend?
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Man bläht, blutet, krampft - und schleppt sich dennoch zur Arbeit? In Spanien soll damit Schluss sein. Die Regierung billigt Frauen mit starken Regelschmerzen zusätzliche Urlaubstage. Manche sehen darin einen feministischen Befreiungsschlag, andere fürchten Diskriminierung.
Kopfschmerzen, Krämpfe, Durchfall - was klingt wie ein fieser Virusinfekt, ist für die meisten Frauen schmerzhafte Routine. Nicht selten schleppen sie sich während ihrer Periode mit Ibuprofen 800 in der Tasche zur Arbeit. Und wenn Schmerzmittel nicht mehr helfen, wird eine Magen-Darm-Erkrankung als Entschuldigung fingiert. Das scheint auch heute noch weniger schambelastet als der natürliche Zyklus der Frau. Denn beim Wort Periode zucken immer noch zahlreiche Männer zusammen und Frauen tauschen Tampons in der Öffentlichkeit aus wie Dealer Drogen, es soll ja niemand mitbekommen.
Nanna-Josephine Roloff findet das "absurd". "Menstruation betrifft die Hälfte unserer Gesellschaft - und das schon immer", sagt die Feministin im Gespräch mit ntv.de. Roloff war eine derjenigen, die mit einer Petition die Senkung der Mehrwertsteuer auf Tampons begünstigt hat. Für sie ist klar: Die Fortpflanzungsfunktion des weiblichen Körpers ist nicht nur etwas absolut Natürliches, sondern leider auch oft mit Schmerzen verbunden, die Frauen in ihrem Alltag belasten. Die Lösung in einigen Ländern lautet: Menstruationsurlaub.
Was in Indonesien, Südkorea, Japan und Sambia bereits gängige Praxis ist, könnte nun auch in Europa etabliert werden. Mit Spanien gibt es inzwischen einen Vorreiter in der westlichen Welt. Denn auch dort wird Frauen erlaubt, jeden Monat mehrere Tage freizumachen, wenn sie Regelschmerzen haben. Wäre der Menstruationsurlaub auch ein Modell für Deutschland?
Starkregen und Hochwasser halten den Süden des Landes in Atem: Flüsse treten über die Ufer, Deiche und Dämme brechen, Häuser werden überschwemmt. Mindestens vier Menschen sterben in den Fluten. Es ist bereits das vierte große Hochwasserereignis innerhalb eines Jahres. Warum sich solche extremen Wetterlagen häufen könnten und was der Klimawandel damit zu tun hat, erklärt Hydrologe Bruno Merz im Interview.