Mehr Reisende sollen Bahn zurück in die Spur bringen
n-tv
In der Corona-Krise hat sich die Zahl der Fahrgäste bei der Bahn halbiert. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit der Rückkehr vieler Passagiere. Das dürfte auch die Bilanz entspannen. Lieblingskind des Unternehmens ist derzeit aber die florierende Logistik-Sparte Schenker.
In die Fernzüge der Deutschen Bahn werden nach Erwartung des Konzerns in diesem Jahr wieder deutlich mehr Menschen steigen als in den vergangenen beiden Corona-Jahren. "Für dieses Jahr rechnen wir im Fernverkehr damit, wieder die Marke von 100 Millionen Fahrgästen deutlich zu übertreffen", sagte Vorstandschef Richard Lutz. Das wäre mindestens ein Viertel mehr als im vergangenen Jahr - aber noch nur zwei Drittel aus Vor-Corona-Zeiten. Mit der steigenden Zahl von Reisenden soll es nach deutlichen Verlusten zuletzt im laufenden Geschäft in diesem Jahr wieder finanziell besser laufen.
Angesichts steigender Krankmeldungen setzt die Bahn seit dem 10. Januar in einigen Fällen kürzere Züge ein. Das soll vorsorglich die Instandhaltungswerke entlasten. "Wir haben in den letzten Tagen unser Angebot minimal reduziert und teilweise die Zugbesetzung ein bisschen ausgedünnt", sagte Lutz. Derzeit laufe der Betrieb insgesamt aber ruhig und weitestgehend reibungslos.
"Allerdings: Wenn die Infektionszahlen weiter so rasant steigen, werden wir uns das natürlich noch einmal anschauen", fügte Lutz hinzu. Um größere Ausfälle zu vermeiden, habe die Bahn Vorkehrungen bei besonders sensiblen Berufsgruppen getroffen, erklärte Lutz. "In Stellwerken beispielsweise fahren wir Zwei- statt Drei-Schichtbetrieb, das heißt eine Schicht bleibt frei und kann notfalls einspringen."